Der Titel dieses Blogs spielt natürlich auf das berühmte Magazin "Cahiers Du Cinema" (Notizen zum Kino) an, dessen Filmkritiker Francois Truffaut und Claude Chabrol später Regisseure und Wegbereiter eines neuen französischen Kinos wurden.
Dennoch ist dies kein arthouse Blog. Es ist ein Blog über die Liebe zum Film. Gute Filme. Und sehr schlechte. Egal woher sie stammen. Egal wie sie zu klassifizieren sind.

Montag, 13. August 2018

30 JAHRE ALF: ERINNERUNGEN AN DAS KNÄUEL VOM MELMAC






"Willie, ich möche mit dir über meinen letzten Willen sprechen ... sprechen wir mal über die ewige Ruhe. Ich stell mir eine Pyramide vor ... nichts Grosses ..."
GORDON SHUMWAY 


ALF schlug ein wie eine Bombe.
Buchstäblich.
Ins Dach der Garage der Familie Tanner, wohnhaft in der fiktiven Adresse 167 Hemdale Avenue in einer Vorstadt von Los Angeles.

Es war die Bruchlandung des Jahrzehnts. Denn trotz der auffälligen Ähnlichkeiten des Grundkonzepts zur 70iger-jahre Sitcom „Mork vom Ork“, entwickelte sich der anarchische Melmacianer Gordon Shumway , alias ALF (Außerirdische Lebens-Form), mit einem rotzfrechen Dialogwitz der damals rahmensprengend war, aufgrund seiner grandiosen Idiosynkrasien zu einer popkulturellen Ikone und einem der größten TV-Erfolge der 80ige Jahre.




*



Alf heißt eigentlich Gordon Shumway .Er wurde am 28. Oktober 1756 als Sohn von Flo und Bob Shumway auf dem Planeten Melmac in der Lower East Side geboren, allerdings genau wie seine beiden jüngeren Geschwister Curtis und Augie als eheliches Kind, was auf Melmac als unmoralisch galt. Er ist 1,06 Meter klein und mit seiner großen Liebe Rhonda verlobt. Eine Nuklearkatastrophe zerstörte den Planeten Melmac vollständig.

Gordon flüchtete mit seinem Raumschiff vor der Detonationswelle der Explosion. Nach einer Bruchlandung auf dem Garagendach der typisch amerikanischen Bilderbuchfamilie Tanner findet er in der 167 Hemdale Avenue, Los Angeles, Kalifornien, ein neues Zuhause und bringt fortan das Leben seiner neuen Pflegefamilie durcheinander.


*



TV-Programm von 1988
Ich selbst kam, wie alle Deutschen, erst am 5. Januar 1988 mit dem Mann mit den sieben Mägen in Kontakt. Ich war 11 Jahre alt. In meiner damaligen Programmzeitschrift, FUNK UHR, war die merkwürdige Serie beschrieben als „Ulk-Serie“. Das Wort Comedy gab es im deutschen Sprachraum noch nicht, noch weniger die Bezeichnung Sitcom. Also „Ulk“-Serie. Das Wort wirkte auf mich fremd und irgendwie anzüglich „Ulk“…brrrrr.

Also kuckte ich sie nicht. Zunächst.

Erst als man in der Schule begann mich, ich war klein und irgendwie lustig, ALF zu nennen – wogegen ich mich vehement wehrte, schließlich war ich kein hässlicher Teddy mit Rüssel wie mein Spiegelbild belegte – begann ich mich doch zu befassen. Erst da merkte ich, dass man mich gar nicht beschimpfen wollte. ALF war ein cooler wise-cracking guy, der sogar meine Liebe zu Katzen teilte (wenngleich seinerseits im mehr kulinarischen Sinne) und ich hatte alles falsch verstanden.

Als ich das erste Mal Tommy Pipers „Null Problemo“ aus dem hölzern umrahmten Bildschirm durchs Wohnzimmer dröhnen hörte war es um mich ebenso geschehen, wie um den Rest der Nation.
Tatsächlich benannte ich ein Jahr später meine erste Katze nach der Serie: Lucky. Meine Lucky landete natürlich nie im Toaster, sie blieb beinah zwei Jahrzehnte bei mir und ist erst 2006 entschlafen, während ich ihr Pfötchen hielt. Ruhe in Frieden, kleiner Schnupp.


In dem Moment wo ich diesen Aufsatz schreibe, hat die Zeit mich eingeholt. Gerade wurde verkündet, dass Paul Fusco und Tom Patchett, die Macher der Serie, eine Neuauflage vorbereiten. Und daher will ich umso mehr einen Blick zurück werfen, einen Blick hinter die Kulissen und auf die Geheimnisse von ALF (1986-1990)….

Wenn ich heute die alten Folgen von „ALF“ wieder sehe, tritt umso deutlicher hervor dass gerade diese Serie neben „Die Simpsons“ meinen Humor entscheidend geprägt hat. Meine Recherchen haben ergeben , dass das kein Zufall ist! (siehe weiter unten) Erstmal ist erstaunlich, dass die Serie 28 Jahre nach ihrer Einstellung (Gott, bin ich aaaaalt) nicht das Geringste von ihrem Unterhaltungswert und Spaßfaktor eingebüßt hat. Ebenfalls erstaunlich ist die extrem hohe Gagdichte, die enorm vielen Anspielungen und die zum Teil extrem subversive Art des Humors. H e r r l i ch !
Dabei stand das Zustandekommen der Serie lange Zeit ganz auf der Kippe.


*

ALF
 "Willie, hör dir das hier mal an und sag mir, wann die Schmerzgrenze erreicht ist!"
(ALF macht ein schrilles Geräusch)
Willie
 "Jetzt... JETZT! Sie war schon eindeutig überschritten! Was war das für ein Laut?"
ALF
 "Das war der Paarungsruf auf Melmac!"
Willie
 "Und was bewirkt er?"
ALF
 "Er macht sie ohnmächtig!"

*

Paul Fusco, der einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften hatte, arbeitete sich durch das College, indem er sich mit Zauberei, Puppenspielen und Bauchreden durchschlug. Er war völlig überzeugt, dass das Fernsehen das ideale Medium für Puppenspiel sei – ein Bildschirm fungiert als Guckkasten-Bühne, wobei dessen Ränder die Anwesenheit menschlicher Puppenspieler, die die Illusion zerstören würden, perfekt abschneiden . Schon in den frühen 1980er Jahren gelang es Fusco einen Vertrag mit Showtime für eine Reihe von Specials abzuschließen. Aus ihrer Entwicklung heraus entstand ein Charakter, den Fusco für den späteren Gebrauch beiseite legte - ein boshafter, rotzfrecher Außerirdischer, dem er den Namen ALF gab.

Wie dieser Außerirdische später zu seiner eigenen Show kam, erzählten Paul Fusco und Tom Patchett in dem Interview-Artikel „Out of This World“ von JAKE ROSSEN:


Paul Fusco (Links) unter der Fuchtel von ALF
PAUL FUSCO (Co-Creator, ALF): Ich hatte die Idee für die Show und Disney wollte sie kaufen. Wenn Sie für Disney arbeiteten, besaßen sie alles. Sie besaßen dich mit Haut und Haaren. Ich konnte nicht mit etwas namens „Walt Disneys ALF“ umgehen, also lehnte ich ab.



TOM PATCHETT (Co-Creator, Autor, ALF): Ich hatte an einer Show namens Buffalo Bill mit Dabney Coleman gearbeitet. Die Hauptfigur war wie ALF,  was die Dreistigkeit anging. Mein Manager sagte mir, dass ein Puppenspieler namens Paul Fusco mich treffen wollte, weil er die Show mochte. Ich hatte bereits an zwei Muppet-Filmen gearbeitet und dachte: "Meine Güte, ich weiß nicht."



FUSCO: Buffalo Bill stimmte mit meinem Sinn für Humor überein. Wir haben uns zusammengeschlossen und Alien Productions gegründet. Es kam wirklich darauf an: Willst du auf dich selbst setzen oder nicht?


PACHETT: Ich erinnere mich, dass ich Paul in Bernie Brillsteins Büro getroffen habe. Bernie kannte Paul zu der Zeit nicht. Das war vorher. Er wurde sehr verärgert. "Was macht diese verdammte Marionette hier?" Er vertrat Jim Henson und wollte keine anderen Marionetten haben. Dann sah er ALF und sagte zu mir: "Tom, ich habe ein Wort für dich: Merchandising." Das ist Showbiz.


FUSCO: Ich habe ihn immer auf Partys für Freunde und Familie hervorgeholt um an ihm zu arbeiten. Ich war einmal in einem Comedy Club in New Haven, um ihn zu testen. Die Reaktion war bemerkenswert. Ich wusste, dass der Charakter funktionierte.


PACHETT: Der ALF, den ich gesehen habe, war sehr nah an dem, womit wir später rauskamen. Er hat den Nagel sofort auf den Kopf getroffen. Ich habe mit Henson und Frank Oz gearbeitet, der besonders brillant war. Ich habe das Beste gesehen, und ich denke Paul gehört ganz oben dazu.

FUSCO: ALFs Humor kam von ihm, weil er es nicht besser wusste. Er war nicht politisch korrekt, aber er war wie Sophia bei The Golden Girls - die Bemerkungen kamen aus Ehrlichkeit. Das war immer die Prämisse. Er war nie gemein.

*

Willie
 "Hier sind ein paar Illustrierte, und ein hübsches Puzzle-Spiel."
ALF
 "Es ist kaputt!"
Willie
 "Das ist Absicht, Du sollst es wieder zusammensetzen!"
ALF
 "Wieso, ich hab's doch nicht kaputtgemacht!"


*

Zwei, drei Jahre lang versuchte das Team aus Puppenspieler Fusco und TV-Produzent Tom Patchett ihre Idee zu ALF zu verkaufen.
Nachdem sie von allen anderen Studios abgelehnt worden waren, brachten sie ihre Idee zu NBC. Der Sender war immer noch von einer schrecklichen Herbstsaison und einer Kette von Misserfolgen schwer getroffen. Alle Pilotfilme der Saison waren beim Publikum völlig durchgefallen. Der Sender taumelte.

Dank Patchett bekamen sie eine Audienz bei Präsident Brandon Tartikoff, dem Mann, der „Cheers“ und „Familienbande“ mit Michael J. Fox zu NBC geholt hatte. Es lief nicht wie geplant.


Produktionskonferenz: ALF, Tom Patchett (mit Brille) und
Paul Fusco.
PACHETT: Ich hatte eine Verpflichtung für einen Pilotfilm bei NBC, also nahm ich Paul mit, mit dieser Idee für eine Serie, die wir entwickelt hatten.

FUSCO: Wir hatten ein Treffen mit den VIPs bei NBC vereinbart. Es waren Brandon, Leslie Lurie und Warren Littlefield. Ich ging hinein und trug einen braunen Müllsack mit ALF darin, aber das habe ich ihnen nicht gesagt. Ich fragte, wo ich meine Wäsche machen könnte.

PACHETT: Du kannst keine Primetime Show, bei der die Hauptrolle eine Marionette spielt, erfolgreich pitchen, wenn du sie nicht siehst.

FUSCO: Wir gehen in diesen Konferenzraum und sitzen an diesem langen Tisch. Ich warf die Tasche darunter. Brandon saß an der Spitze und ich saß neben ihm, mit Tom neben mir. Wir erzählen das Konzept: Alien stürzt in Haus ab, lebt mit der Familie, es ist lustig. Und ich konnte in ihren Augen sehen, dass wir sie verlieren. Bernie flüstert mir zu: "Hol ihn raus."

PACHETT: Man kann unmöglich sehen, was Paul mit dem Charakter macht und nicht lachen.

FUSCO: Ich ziehe ihn raus und setze ihn neben mich. Die Leute waren einfach still. Sie haben es nicht erwartet. Bernie sagte: "Hör zu, bevor ihr die Show aufgebt, wollen wir, dass ihr ALF trefft."

PACHETT: Das war absolut das, was das Eis gebrochen hat.

FUSCO: Also sitzt ALF da und sagt nichts. Er sieht sich im Raum um und zieht alle auf. Er sieht Brandon an, nimmt seine Nase und wischt sie an Brandons Jacke. Alle im Zimmer haben verrückt gespielt .

PACHETT: Er hat gerade begonnen, Beleidigungen auf Leute herabregnen zu lassen.

FUSCO: Brandon fing an, mit ALF zu sprechen und Augenkontakt herzustellen. Da wusste ich, dass ich ihn hatte. Er fragte mich: "Warum sollten wir dich in unseren Sender aufnehmen?" ALF sagte: "Weil dein Sender am Arsch ist!"


Mit grünem Licht von Tartikoff , der später als Figur (in der Folge „Zur Besten Sendezeit“, gespielt von einem Schauspieler) und auch selbst in einem Cameo-Auftritt in der Serie mitwirken würde, wurde im Frühjahr 1986 die bis heute unausgestrahlte Pilotfolge gedreht.
Danach war Tartikoff drauf und dran, das Projekt doch einzustellen, aber seine vierjährige Tochter mochte den lustigen Riesenteddy mit dem Zinken und so ging man doch in Serie.


FUSCO: Die Prämisse war im Wesentlichen „ der Hausgast, der nicht gehen will“. Er ist ein einsamer Mensch, der nicht nach Hause gehen kann. Man muss Mitgefühl mit ihm haben.


*

Dorothy (Kate's Mutter) kommt ärgerlich zu Tanners.
Dorothy
Habe ich vieleicht irgendwo einen Zettel auf dem steht: Ärgert mich ?
ALF
Nein. Aber das ist schnell gemacht. Willie, hol mal den Tacker!

*

"Fell oder nicht Fell, das ist hier die Frage...."
Die Besetzung erfolgte in einem längeren Casting-Prozess. Max Wright den Tom Patchett aus der Serie „Buffalo Bill“ schon länger kannte, war von Anfang an im Gespräch, und im Vorsprechen funkte es sofort. Wright hatte in Episodenrollen bereits TV Erfahrung, in „Die Spezialisten unterwegs“ und eben „Buffalo Bill“ hatte er sogar durchlaufende Nebenrollen. Daneben war er in kleineren Rollen in bedeutenden Kinofilmen zu sehen gewesen, u.a. „All That Jazz“ und "Reds“ von Warren Beatty und hatte im preisgekrönten Fernsehfilm „Playing for Time“ nach einem Drehbuch von Arthur Miller als Dr. Josef Mengele brilliert.

Vor allem aber war ein gefragter Nebendarsteller für kleinere Rollen am Broadway u.a. in „Der Kirschgarten“, „Der Revisor“, „The Basic Training of Pavlo Hummel“ 1977 und „Richard III“ (als zweiter Mörder) 1978 an der Seite von Al Pacino und 1968 in der legendären Uraufführung von „The Great White Hope“ an der Seite des großen James Earl Jones.

Willie Tanner wurde seine erste Hauptrolle.




Anne Schedeen, deren Vorname eigentlich Luanne lautet (und deren Nachname einst Sjodin gelautet hatte, als ihre Vorfahren aus Schweden in die USA emigriert waren), kam bereits mit viel Erfahrung zur Audition für ALF. Sie hatte Schauspielunterricht am Portland Civic Theatre genommen, sowie an der Portland State University und am Fort Wright College in Spokane, Washington, studiert. Ihre erste professionelle Arbeit, bei der sie nur Zimmer und Verpflegung bezahlt bekam, war in einem Dinner-Theater auf der Insel Kauai, danach bereiste sie als Rucksack-Touristin Europa. Sie kam zurück und ließ sich in New York nieder, wo sie von einem Nebenjob zum nächsten krebste.

Neben Gastauftritten in klassischen 80iger Jahre Shows wie „Magnum“, „Simon und Simon“ , „Mord ist ihr Hobby“ und „Cheers“ gehörten, neben zahllosen Pilotfilmen die nie in Serie gingen, auch eine durchlaufende Nebenrolle in „Karussell der Puppen“ und 5 Gastauftritte in 3 unterschiedlichen Rollen in der grandiosen 70iger Jahre Sitcom „Herzbube mit zwei Damen“ (Three’s Company) an der Seite des wunderbaren (und viel zu früh verstorbenen) John Ritter, neben dem sie sich glänzend behauptete, zu ihrem Repertoire. Sie beschreibt ihre Erfahrung an jenem Set als die Schönste die sie je erlebt habe. Kate Tanner wurde ihre erste Serien-Hauptrolle, denn beim Casting überzeugte sie durch die unerschrockene Art, wie sie der durchaus übergriffigen ALF Figur Kontra gab.

Die Tanners: Lynn (Andrea Elson) , Brian (Benji Gregory), ALF, Willie und Kate.


Benjamin Hertzberg, der, unter dem Künstlernamen Benji Gregory, bereits mit 4 Jahren vor der Kamera stand, konnte bereits auf 19 TV-Produktionen und zahlreiche Werbespots zurückblicken. Ein solcher Weg war ihm in die Wiege gelegt: Der blauäugige Benjamin wurde am 26. Mai 1978 in Encino, Kalifornien, USA geboren. Seine Eltern hießen Manny und Patti, und er hatte eine ältere Schwester, Becky, und einen jüngeren Bruder, Matthew. Sein Vater, Onkel und Schwester waren alle Schauspieler; seine Großmutter war eine Künstleragentin. Er bekam die Rolle des Brian im Alter von 8 Jahren.

Andrea Elson war die unerfahrenste im Ensemble, ihre Vita belief sich nur auf 2 Episodenrollen (darunter in einer Folge von „Simon und Simon“) und eine durchlaufende Rolle in der kurzlebigen 18-teiligen Serie „Computerkids“.


Raquel (Liz Sheridan) und Trevor (John LaMotta) Ochmonek.

Für die Rollen des Nachbarsehepaars Raquel und Trevor Ochmonek, fand man eine perfekte Besetzung in den Show-Biz Veteranen Liz Sheridan (die vor ihrer Theaterlaufbahn, als sie noch Tänzerin war, mit James Dean in einer Beziehung war, bis er sie der Karriere wegen hatte fallen lassen), die später Jerry Seinfelds Mutter in der gleichnamigen Erfolgs-Sitcom spielen sollte, und John LaMotta, der nicht nur bereits seit 1969 als Schauspieler aktiv, sondern auch Hobby-Boxer war. Das wiederum lag in der Familie, denn er war der Neffe des tragischen Boxweltmeisters Jake LaMotta – jenes Jake LaMotta den Robert De Niro 1980, in einem bis heute unerreichten darstellerischen Gewaltakt, in Scorseses Meisterwerk „Raging Bull“ gespielt hatte.

Bernie Brillstein äußerte sich später über den Cast:




*

ALF
 "Wo ist Kate?"
Willie
 "Unter der Dusche!"
ALF
 "Danke!"
Lynn
 "Er wird doch nicht?"
Willie
 "Er könnte schon!"
Kate (aus dem Hintergrund)
 "OOOOOHH!"
 Willie
 "Er hat!"
ALF
 "Sie kommt"
Willie
 "Alf, man läuft nicht zu anderen Leuten in die Dusche!"
ALF
 "Das würde mir auch nicht einfallen, ich hab' nur den Vorhang weggezogen!"


*


Original - Ankündigung von 1986. Noch mit dem alten Schriftzug des
ersten Pilotfilms.
ALF debütierte in den USA am 22. September 1986.
Es war das erste Mal, dass eine Show mit einer Puppe als Hauptfigur, gerichtet ursprünglich an Erwachsene, in der Prime Time lief.

Die Kritiken waren zu Beginn wenig schmeichelnd: ALF wurde abwechselnd als "Teddy Ruxpin Bär, der aussehe , als wäre er „durch einen Unfall mit einer Drehtür schrecklich entstellt“ und "außerirdischer Puppenhund" bezeichnet. Aber die Zuschauer waren fasziniert von Fuscos Performance und ALF wurde zu einem kulturellen Phänomen. Die Show schoß in atemberaubender Geschwindigkeit in die Top 10 der maßgebenden Nielsen-Ratings.

Wenige Wochen nach der Pilotfolge war das knuffig-pelzige Alien überall: Auf Lunchboxen, in Spielzeugläden, auf T-Shirts und an Rückspiegeln. Puppen, Rucksäcke, Zahnbürsten und andere Fanobjekte wurden hunderte Millionen mal verkauft. Marvel gab eine gutgemachte Comic-Heft-Reihe heraus. Es gab sogar Langspielplatten mit Songtiteln die der Außerirdische aufgenommen hatte.




JEDER mochte ALF.

Niemand ahnte, dass die Dreharbeiten ein absoluter Alptraum waren.


Für die Schauspieler war die Serie aufgrund der extrem komplizierten Technik eine grauenvolle Tortur: Für das Puppetering mußten alle Sets, die in einer eigens zum Studio umgebauten Lagerhalle in Culver City untergebracht waren, darunter das komplette Tanner-Haus, auf einer eineinhalb bis zwei Meter hohen Plattform gebaut werden, die Bodenplatten konnten als Falltüren überall geöffnet werden. 14 Falltüren waren alleine im Tanner-Set eingebaut.

So ähnlich wie auf diesen Fotos aus der Folge „Moving Out“muss das ausgesehen haben, nur tiefer:





Darunter standen die Puppenspieler. Paul Fusco, als Erfinder, Produzent und Originalstimme steuerte Alfs Mund und den linken Arm, sprach ihn dabei live; den rechten Arm steuerte unter der Bühne Lisa Buckley. Von Ferne steuerte Buckleys Ehemann, Puppenspieler Paul Fappiano Alfs Gesichts- und Ohrbewegungen hydraulisch über Funk.

Paul Fusco spielt ALF. Das einzige existierende Foto des Puppeteerings.


Für Ganzkörperaufnahmen schlüpfte der kleinwüchsige Künstler Michu Meszaros in ein spezielles ALF Kostüm , darauf verzichtete man aber aus gesundheitlichen Gründen ab Staffel 2, da es in dem Kostüm zu heiß wurde, um einen Menschen dem länger auszusetzen. Von da an spielten ALF nur noch die Puppenspieler.
Überhaupt war das Set , weil es so hoch gebaut und daher extrem nah an den Scheinwerfern war, unglaublich heiß (bis zu über 40 Grad Durchschnittstemperatur).


Während eine typische 30-minütige Sitcom-Episode an einem Tag in zwei Aufzeichnungen von je ca 3- Stunden (mit Lunch-Pause) gefilmt werden konnte, waren hier mindestens 2 Tage nötig an denen 20-25 Stunden insgesamt gearbeitet wurde, manchmal 14-18 Stunden ohne Pause am Stück. Bei jedem Gang der ALF Figur musste für jedes Teilstück eine der Bodenplatten aufgeschraubt, ausgeleuchtet, alle Kameras neu justiert, gefilmt und wieder zugeschraubt werden. Es wird erzählt das Produktionsteam habe jedesmal wenn im Drehbuch stand, „ALF durchquert das Zimmer“ aufgestöhnt „Da geht wieder eine Stunde dahin….“

Unterhalb der Falltüren hatten die Bühnenarbeiter sich eine eigene, kleine Welt eingerichtet, mit Snacks, Mini-Kühlschränken und sogar kleinen Betten.

Daher musste es auch für die zu Beginn minderjährigen Jung-Darsteller Andrea Elson und Benji Gregory (alias Benjamin Hertzberg), die Lynn und Brian spielten, Ausnahmen geben: „Da ich unter 18 war, konnte ich nur ein paar Stunden am Tag arbeiten. Eine Szene zu drehen konnte eine Stunde dauern. Auch als ich 18 war, erinnere ich mich, dass wir abends lange da waren“ so Andrea Elson


Die Produktionsbedingungen waren furchtbar. 
Zusätzlich mußten die Darsteller darauf achten nicht durch die offenen Falltüren zwei Meter in die Tiefe zu stürzen und zwar OHNE HINZUSEHEN, denn sie mussten ja einander anspielen. Nicht immer funktionierte das. Anne Schedeen beispielsweise musste das feststellen, als sie zwischen den Takes mit Schwung aus der Schwingtür der Tannerschen Küche trat, nicht wissend, dass die davorliegende Falltür gerade geöffnet war. Sie stürzte fast 2 Meter in die Tiefe, wo ein schmerzhafter Aufprall auf Beton ihrer bereits hatte.


Daher gab es auch kein Livepublikum, sowohl für das amerikanische wie das deutsche Publikum wurden die Lacher akustisch eingespielt. Zusätzlich trugen die Darsteller die Belastung, sich als eine Art Stichwortgeber für einen unbelebten Gegenstand zu empfinden, der alle guten Gags bekam, enormes Merchandising erfuhr und 10 000 Briefe Fanpost pro Woche erhielt.


*

ALF
 "Das Fett brennt! Das Fett brennt!"
Willie
 "Oh nein! Wie ist denn das passiert?!"
ALF
 "Laßt doch die Vorhänge! Löscht mich!"

*


Zu tief geschwenkt: In Folge 1 sieht man kurz die Haare
eines der Puppenspieler.


Die Puppenspieler leisteten absolut Herausragendes in einem auch für sie brutalen Drehplan (man stelle sich vor 14 Stunden in einem Loch zu stehen mit nach oben gereckten Armen) und unter stark erschwerten Bedingungen. Etwa in Folge 3 „Katzenjammer“, in der ALF die Tom Cruise-Tanznummer aus dem 80iger Jahre-Hit „Risky Business“ perfekt mit allen Schritten parodiert, inklusive des langen Slides über den Boden. Damit drei Personen, die in einem Graben stehen und nach oben blicken, das in absoluter Synchronität hinbekommen, braucht es beachtliche choreografisch-tänzerische Fähigkeiten.
Und, natürlich, für dieses ziemlich sensationelle Musikvideo:





Auch die persönliche Zusammenarbeit gestalte sich teils schwierig „Einige der Erwachsenen hatten schwer gestörte Persönlichkeiten“ so Anne Schedeen alias Kate Tanner Jahre später.
Daher gab es hohe Spannungen während aller vier Staffeln am Set. Diese ultrararen Bloopers hier, lassen es vage ahnen:





Um die Anspannung am Set zu lösen, blödelte Paul Fusco am Set zwischen den Takes oft hemmungslos herum. Einiges von dem, was ihm da aus dem Mund schlüpfte, war alles andere als politically correct und sorgte für einen kleinen Skandal als das Video Jahre später öffentlich wurde:




„Es waren ziemlich komplizierte Personen. Vor allem Max Wright war ein spezieller Typ“, sagte Schedeen deutlich offener in einem Interview von 2016. Nachdem die Schauspielerin ihrem Serien-Ehemann bei den Dreharbeiten für eine Szene einmal unabgesprochen über die Wange streichelte, habe sich dieser bei einem Co-Produzenten über sie beschwert. Zu dieser Situation kam es tatsächlich bereits in der ersten Folge, in der Szene in der ALF alias Gordon Shumway in die Familie Tanner aufgenommen wird. „Ich sagte also: ,Okay, wir können ihn behalten‘ und streichelte Max über die Wange. Danach sah ich, wie er aufgebracht mit einem der Co-Produzenten sprach. Max ist einer der brillantesten Schauspieler, mit denen ich gearbeitet habe. Aber ich glaube, er würde mir nicht widersprechen, wenn ich sage, er war nicht die einfachste Person zum Arbeiten“, so Schedeen zu gegenüber der BILD-Zeitung „Der Co-Produzent kam zu mir und sagte: ‚Das war toll. Aber Anne, du solltest ihn vielleicht nicht anfassen‘ Das war in der ersten Woche. Und ich dachte: ‚Oh mein Gott. Das soll mein TV-Mann sein?‘“ Doch Profi-Schedeen, ließ sich gar nicht erst groß aus der Ruhe bringen: „Ich hab es überlebt, weil ich mir gesagt habe, die Attitüde kommt mir nicht in den Weg.


Ein Käfig für den Alien
Auch später, bei den Proben zur Episode „Ein Käfig für den Narren“ soll es zu einem Ausraster von Wright gekommen sein. In einem Interview berichtete der mittlerweile erwachsene Benji Gregory: „Wir probten dieses Skript, in dem Max eine Art Käfig für ALF baut und ich werde dann darin eingesperrt. Und ich verdrehte meinen Satz und Max ist mir gegenüber ausgeflippt. Ich bin neun Jahre alt und er brüllt, und ich hab geschluchzt. Ich bin Max heute noch irgendwie böse, dass er mich angebrüllt hat“

Der klassisch ausgebildete Theaterschauspieler Wright, der vom Broadway kam und offenbar extrem sensibel war, war mit den extremen Produktionsbedingungen offenbar stark überfordert, so dass ihm regelmäßig die Nerven durchgingen. Serien-Erfinder Tom Patchett erläutert: „Max war brillant auf der Bühne, Fernsehen widersprach möglicherweise seinem schauspielerischen Instinkt.“

Hinzu kam, dass er wohl nicht damit gerechnet hatte, dass die Show ein Erfolg werden würde, und dann später in einem Hit gefangen war, der nicht nur schrecklich zu drehen war, sondern den er, als zweite Geige hinter einer Puppe, auch als Degradierung und Entwürdigung empfand. Dafür spricht auch eine Episode die Gastdarsteller Dean Cameron wiedergibt: „ Sie stellen gerade eine Szene und Anne Schedeen sagt `Muss ich wirklich in dieser Szene sein?´ Und sofort fragt jemand Anderes das Gleiche. Max hat sehr hart an der Show gearbeitet. Er begann plötzlich zu sticheln `Ich bin hier um zu arbeiten? Bist Du auch hier um zu arbeiten?´. Ziemlich schnell schreien sich alle an, und verlassen schließlich das Set. Als er den Raum verlässt, schreit Max: `Steckt uns doch alle an Stöcke! Wir sind die Puppen hier! Wir sind die Puppen!´ Ich habe Max respektiert, er hat sehr hart gearbeitet und ich konnte mitfühlen” 

An der Brillanz von Wrights Spiel kann aber kein Zweifel bestehen. Drehbuchautorin Lisa A. Brannick erzählt von der Präzision und Feingliedrigkeit seines Spiels: “Lassen Sie mich Ihnen eines über Max sagen: Für Max zu schreiben, war wie einen Synthesizer zu spielen. Er war in der Lage jedes einzelne Komma, jede Auslassung und jede Parenthese zu spielen. Sie tippen es, und er spielt exakt was sie in ihrem Kopf gesehen haben“ Auch Alf-Schöpfer Paul Fusco räumt ein „Max und ALF hatten eine perfekte Chemie miteinander“ und Tom Patchett schwärmt: „Max hat dich absolut vergessen lassen, dass ALF eine Puppe war“

Grandios ließ er Willie Tanner zu einer tragischen Ikone unverdienten Leids werden, ganz speziell in den Wutausbrüchen:




Jeder der mit Schauspiel oder Theater zu tun hat, wird leicht verstehen können, dass diese Auseinandersetzungen innerhalb des Teams, unter diesen extremen Umständen, bis zu einem gewissen Punkt normal und der Überbelastung geschuldet waren. Jeder kann sich vorstellen, dass man verdammt leicht aus der Haut fährt, wenn man bis zu 18 Stunden am Tag, ohne echte Pause, bei 40 Grad über fast 2 Meter tiefen Löchern balancieren muss ohne hinzusehen, und das alles auch noch um einen Gegenstand berühmt zu machen. Jeder Fehler den jemand macht, jedes Widerwort ist zwar verständlich, verlängert aber die Quälerei für alle.

Das vielleicht überprotektive und teilweise tyrannische Verhalten von ALF-Schöpfer Paul Fusco tat ein Weiteres um die Dreharbeiten zusätzlich mit Spannungen aufzuladen. Als Produzent, Showrunner, Co- Serienschöpfer, einer der Puppenspieler und die Sprechstimme von ALF hatte er einen enormen Einfluss, und sein Perfektionismus war berüchtigt. Nicht selten überstimmte er Anweisungen der Regie oder schickte kleine Zettelchen an die Regisseure mit Spielanweisungen für die Schauspieler.


Alf Shumway mit First Lady Nancy Reagan
Er stellte sicher, dass es nie ein Making Off geben würde, keine Backstage Fotos und keinerlei Einblicke in den Puppenspiel-Prozess. Es gibt nicht einmal Set-Photographien. Er hielt alles, was die Künstlichkeit der Alf-Figur kenntlich machen würde, strikt geheim, für ihn eine Haltung die er aus der Profi-Zauberei übernahm: Niemals zeigen wie ein Trick funktioniert oder der Zauber stirbt. Zudem war es am Set und außerhalb streng verboten auch nur zu erwähnen, dass ALF eine Puppe war. Er durfte weder „es“ noch „Ding“ noch „Puppe" genannt werden, sondern musste wie eine Person betrachtet werden. Gastdarsteller erhielten vor Drehbeginn ein Hand-Out in dem diese Regeln vorab klargestellt wurden. Die Schauspieler waren sogar vertraglich verpflichtet in Interviews und Promo-Auftritten zu behaupten, ALF sei echt und sie würden mit einem Außerirdischen drehen. Daher machten die erwachsenen Darsteller so gut wie keine Promotion für die Serie, weil sie sich dabei total bescheuert vorkamen.
Die Produkionsdesigner rächten sich später hochironisch an Fusco. In der Folge "Paule's Puppenspieler" ist die unheimliche Bauchredner-Puppe, von der ALF besessen ist, ein eins zu eins Abbild von Paul Fusco - was am Set jeder außer ihm sofort bemerkte.

Selbst heute hält sich Paul Fusco noch immer bedeckt bei der Frage was aus der Alf-Figur geworden ist „Ich möchte nicht, dass die Leute denken, er läge irgendwo in einer Schachtel, oder hockt in einer Sozialwohnung“ so Fusco.


Geniale Parodie auf das berühmte Gemälde
"American Gothic"von Grant Wood.
Vor immer unüberbrückbareren dramaturgischen Hürden standen auch die Drehbuchautoren (45 Autoren, neben Fusco und Patchett, und 12 Regisseure arbeiteten insgesamt an ALF). Durch die technischen Rahmenbedingungen einerseits und das Konzept des versteckten Außerirdischen andererseits war die Zahl der Personen mit denen ALF de facto interagieren konnte, extrem begrenzt – und somit auch die Geschichten die erzählt werden konnten. Dass man dennoch auf über 100 Episoden kam, von denen im amerikanischen Original jede Einzelne nach einem berühmten Songtitel benannt ist, ist dem sich überschlagenden Einfallsreichtum dieser Autoren zu verdanken, der bis ganz an die Zensurschranke von NBC reichte, und diese Grenze immer weiter ausdehnte. Nur Rauchen und Alkohol trinken, oder Lebewesen in Mikrowellen stopfen, dufte ALF nicht mehr, nachdem man sich bewusst wurde, wie viele Kinder und Jugendliche die Show sahen.

Unermüdlich führten sie Figuren ein die mit ALF interagieren konnten:

Den Nachbarsjungen Jake, der bei den Ochmoneks lebt, Willies Bruder Neill, der Familienpsychologe Larry, die blinde Jody  und Kates Mutter Dorothy Halligan, die ALF in inniger Antipathie verbunden ist und nie ganz von der Hoffnung abgelassen hat den Guten eines Tages ausstopfen zu lassen.


Anne Meara mit Ehemann Jerry Stiller


Dorothy wurde gespielt von Anne Meara, die, zusammen mit ihrem Ehemann Jerry Stiller (bei uns bekannt durch „King Of Queens“) schon seit den 50iger Jahren ein berühmtes Komikerduo bildete. Ihren gemeinsamen Sohn Ben Stiller kennt heute jedes Kind. Meara war auch als Dramatikerin tätig, und ich hatte im Jahr 2000 die Gelegenheit die Münchner Erstaufführung ihres Stückes „After Play“ selbst zu sehen, mit Ilse Neubauer als Mearas Alter Ego. 


*

ALF soll in der Garage untergebracht werden, solange Kates Mutter Dorothy zu Besuch bleibt.
Lynn
 "Aber es ist doch nur für drei Tage."
ALF
 "Lange genug, um Geist und Gesundheit zu brechen."
Kate
 "Meinst du nicht, daß du ein wenig überdramatisierst?"
ALF
 "Wie, überdramatisieren? Ich? Kate, hier drin ist nicht einmal ein Fernseher."
Kate
 "Wir können dir den kleinen Apparat reinstellen."
ALF
 "Die Schwarzweiß-Schachtel mit dem Briefmarkenschirm? Gut, ich kleb' ihn mir vor die Augen."

*

Ein Lego-Projekt....
Die Autoren reagierten auch enthusiastisch als Anne Schedeen 1988, während die Serie lief, mit ihrer Tochter schwanger wurde, da sich die Schwangerschaft in die Handlung einbauen ließ, und jede Menge neue Geschichten um das neue Menschlein erzählt werden konnten. Einer der Autoren, Jerry Stahl, zu diesem Zeitpunkt alleinerziehender Vater war, als er seine Skripts schrieb, stark heroinabhängig. Die Episoden aus seiner Feder basierten nach eigener Aussage auf vorbelasteten Kindheitserinnerungen. 1989 wurde er gefeuert, da seine Sucht völlig außer Kontrolle war. Den darauffolgenden Kampf gegen die Sucht und um das Sorgerecht für sein Kind – er sollte beides gewinnen  - war Gegenstand seines 1995 veröffentlichten Buches „Permanent Midnight“ das später verfilmt wurde. Im Buch heißt die Comedy-Serie für die er schreibt aus rechtlichen Gründen „Mr. Chompers“.

Die Belastung für alle Beteiligten war fraglos enorm.

Andrea Elson, Darstellerin der Lynn Tanner erkrankte in Staffel zwei sogar an Bullimie- die sie erst 1993 nach der Geburt ihrer Tochter besiegte. Der gesamte Hauptcast atmete auf als die Serie nach vier Staffeln – im Grunde zu früh - abgesetzt wurde. Zitat Andrea Elson: „Eine Staffel mehr, und wir hätten alle durchgedreht“


*

ALF
Sag mal Willie, würde eine Pizza nicht gut zu meiner Zunge passen, ich meine auch farblich?
Willie
Hau ab!
ALF
Du kannst mir keine Befehle erteilen!
Willie
BESTELL DEINE PIZZA!
ALF
Zu Befehl!

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Als nach 4 Staffeln und 102 Episoden im März 1990 die letzte Folge abgedreht war gab es keinen herzlichen Abschied, keine Feier, kein tränenseliges in den Armen Liegen, wie man es nach mehreren Jahren intensiver Zusammenarbeit erwarten würde. Wortlos ging man in die Garderobe, zog sich um und fuhr nach Hause. 



Auch inhaltlich war der Schluss der Serie heftig, nachgerade ein Schock. Auf ein Agreement mit Brandon Tartikoff vertrauend hatten Patchett und Fusco die letzte Episode mit einem Cliffhanger enden lassen. Ihnen war von Tartikoff zugesagt worden, dass sie die Storyline um ALF in einem TV-Film zu Ende bringen dürften, falls die Serie offen endete. Davon ausgehend hatte man ALFs finale Trennung von Familie Tanner geschrieben um von seinen Mit-Melmacianern abgeholt zu werden, zurück in den Weltraum aus dem er gekommen war. Bei diesem Versuch wurde ALF von der US-Raumfahrtbehörde gestellt und verhaftet. Die letzten eingeblendeten Worte waren „Fortsetzung folgt“.

Sie sollte niemals kommen. Die Produzenten erfuhren erst nachträglich dass die Serie abgesetzt war und es keine Staffel 5 mehr geben würde. Unglücklicherweise erinnerte sich NBC auch plötzlich nicht mehr an das Agreement mit Tartikoff, der mittlerweile ausgeschieden war, es gab also auch keinen Fernsehfilm mehr. Nur einen brutalen Schlag ins Gesicht der Zuschauer, der besonders für die Jüngeren unter Ihnen nicht leicht zu verkraften war.

Jahre später, Ende der 90iger, gab es zwar mit „Project ALF“ einen TV-Film der zeigte was auf dem Luftwaffenstützpunkt mit ALF geschah, doch dieser Schluss, deutlich unter dem Niveau der Serie und zudem ohne die Tanners, wurde weder vom Publikum noch von der Kritik als angemessen empfunden.

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ALF
 "Deine Augenlieder werden schwer. Du wirst ganz müde. Deine Pfoten schlafen ein. Du bist jetzt keine Katze mehr, du bist ein Krapfen."
Willie
 "Was machst du da?"
ALF
 "Hey, was'n Schreck, du solltest eine Glocke um den Hals tragen!"
Willie
 "Was geht denn hier vor?"
ALF
 "Ach, ich wollte Lucky nur beibringen, die Uhrzeit zu lesen. Zeig mal Willie was du gelernt hast."
Willie
 "Du wolltest ihn hypnotisieren, nicht wahr?"
ALF
 "Na schön, du hast uns ertappt. Ich dachte, so wird er besser mit seinem Raucherproblem fertig."





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Thomas Piper
In der deutschen Fassung ist von diesen Problemen aufgrund der großartigen Sprecherleistungen nichts zu spüren, wobei besonders Thomas Piper mit seiner umwerfenden Voice Over Performance von ALF und Niels Clausnitzer als Willie Tanner absolut herausragen. Piper war seit Jahren arrivierter Schauspieler und Sprecher, und seine sensible Reibeisenstamme war ideal für den Melmacianer. Er übertraf Fuscos Leistung im Original deutlich, nicht nur weil er, anders als Paul Fusco, nicht gleichzeitig auf das Puppenspiel und die Technik fokussiert sein musste, sondern weil der ausgebildete Bühnenschauspieler dem Charakter ALF etwas geben konnte was seinem US-Pendant mangels Know How nicht möglich war: Würde und Vielschichtigkeit, ein breites Spektrum von Nuancen die die Figur dreidimensional machten. Den entfesselten Witz transportierte er obendrein genialisch ins Deutsche, oft auch improvisativ. Der berühmteste Original-Ausspruch von ALF „Null problemo“ war eine Erfindung von Piper (Im Original hieß es einfach nur „no problem“) – für die er übrigens nie bezahlt wurde, auch wenn ein großer Teil des deutschen Merchandisings darauf basierte.


Niels "james Bond" Clausnitzer
Niels Clausnitzer, die berühmte deutsche Stimme von Roger Moore, hingegen gab der Rolle des Willie, neben den krassen Wutausbrüchen, eine sanfte menschliche Wärme die im Original gar nicht vorhanden ist und verblüfft noch heute, in der Rückschau, mit seinem sensationellen Timing und komödiantischen Gespür für Brüche. Ich habe bis heute im Ohr – und werde es wohl für immer haben - wie er ALF in Folge 1 vor dem Rasierspiegel anbrüllt „NEIN, DAS IST NICHT RÜCKSICHTSVOLL, DAS IST DAS GEGENTEIL VON RÜCKSICHTSVOLL; DAS IST RÜCKSICHTS-LOS, VERSTEHST DU MICH?!! (plötzlich entkräftet abwinkend)…ach, was reg ich mich auf….“



Unfassbar versatil: Norbert Gastell (R.I.P)
Doch die Serie war bis in die Nebenrollen top gesprochen. Der große Norbert „Homer Simpson“ Gastell fiel schon in der Synchro von John LaMotta als Trevor Ochmonek sehr positiv auf, ebenso wie Christian Tramitz als deutsche Stimme von Neill Tanner, Willis glücklosem Bruder. Hervorragend waren auch Helga Trümper als Kate, Madeleine Stolze/Christin Marquitan als Lynn und Dirk Meyer als Brian. Später stieß noch Manou Lubowski, bekannt als Klößchen aus der damals stark rechtskonservativ geprägten Jugendhörspielserie TKKG, als Nachbarsjunge Jake hinzu.


Besonders hervorzuheben ist die wunderbare Marianne Wischmann, die Liz Sheridan als Raquel Ochmonek sprach. Sie war bereits seit 1956 eine der gefragtesten deutschen Synchronsprecherinnen, lieh unter anderem Shelley Winters, Ingrid Bergman, Anita Ekberg und Olivia de Havilland die deutsche Stimme.
Im hohen Alter war die „Miss Piggy“ Stimme immer noch als Hörspielsprecherin aktiv, und so kam es, dass sie 2007 in „Der Hexenfluch“, einer Produktion der Reihe „Gruselkabinett“ des exzellenten Labels Titania Medien, wieder eine alte Dame sprach.

Und Autor Marc Gruppe, offenbar ein ALF-Fan, ließ sie, in einer Szene in der sie die Polizei ruft, dieselbe Adresse nennen, wie Siegfried Rabe fast 20 Jahre vorher bei der Synchronisation der zweiten ALF-Folge „Die Nacht in der die Pizza kam“ , als Raquel Ochmonek dasselbe tat : 1-6-7 Hemdale. Das Haus der Familie Tanner.


Das Gelingen der deutschen Fassung lag auch wesentlich in den Händen von Dialogregisseur Siegfried Rabe, der auch die deutschen Dialogbücher für das ZDF schrieb. Rabe war enorm erfahren, und im Jugendsegment der bedeutendste Dialogautor neben Eberhard Storeck. Er war unter verantwortlich für die Synchronisation von Klassikern wie „Speedy Gonzales“, „Es war einmal … der Mensch“, „ Tom und Jerry“ und „Ein Engel auf Erden“, sowie später die „Golden Girls“. Für „Tom und Jerry“ verfasste er auch den Text zu Udo Jürgens Titellied „Vielen Dank für die Blumen“.

Bei ALF stand Rabe Mitte der 80iger vor einer enormen Herausforderung. Nicht nur war die Sprache schnoddrig und anarchisch, sondern die Dialoge waren im Original gespickt mit Anspielungen auf die amerikanische Kultur, Gesellschaft und das US-Fernsehen. Darüber wusste aber der deutsche Fernsehzuschauer seinerzeit so gut wie nichts. Wie sollte der Witz der Bonmots aufgehen ohne den Hintergrund zu haben?

ALF als Moderator von Johnny Carsons "Tonight Show"
Ganz einfach – Rabe übertrug die Anspielungen sinngemäß auf deutsche Verhältnisse. War dort von der Hauptfigur aus „General Hospital“ die Rede, so wurde daraus in der Synchro „Professor Brinkmann“ (aus der „Schwarzwaldklinik“). Und ALFs berühmter Oneliner „"Glaubt ihr das Ganze Universum folgt den gleichen Grundsätzen, wie euer rückständiger Planet, der Wim Thoelke anbetet?" hatte im US-Original noch von Johnny Carson gehandelt. Carson war in der BRD unbekannt, Thoelke als Moderator von „Der grosse Preis“ hingegen war bei uns in den 80igern jedem ein Begriff.

Die beiden Folgen 56 und 57 („Tonight, Tonight“ Teil 1 und 2) wurden übrigens niemals ins Deutsche übertragen und bei uns auch nicht ausgestrahlt, dort wird ALF nämlich in einer Traumsequenz Moderator der „Tonight Show“ und damit eines damals in der BRD noch völlig unbekannten Talkshow-Formates.




Nicht vergessen werden sollten an dieser Stelle natürlich die ALF-Hörspiele. Es war einer der vielen guten Ideen von Hans-Joachim Herwald - dem wohl neben Heikedine Körting und Kurt Vethake bedeutendsten kommerziellen Hörspielmacher der Republik, der im Rabbit Studio, Bönningstedt bei Hamburg, für das Label Karussell produzierte - O-Ton Hörspiele zu den Fernsehserien zu schaffen, die Kinder und Jugendliche gerne sahen. Es war, neben herausragenden Eigenproduktionen wie „Scotland Yard“ oder der „Edgar Wallace“-Reihe (für maritim), das entscheidende Standbein des Studios.
ALF war eine dieser Serien.

Mit der Original-Tonspur der Synchronisation (ohne Lacher) die sehr sorgsam mit einem Erzähler und Hörspielmusik zu integralen Hörspielen montiert wurde, entstanden 43 Hörspielkassetten mit 86 Episoden, also fast die gesamte Serie. Weggelassen wurden nur Folgen die nicht ausreichend jugendfrei für das Zielpublikum waren.





Diese Hörspiel-Serie ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass zahllose ALF Fans, die damals im Kindesalter waren, als Erwachsene immer noch ganze Dialoge auswendig mitsprechen können.
Neben den Hörspielen gab es auch in Deutschland ein breites ALF Merchandising, dass auch mehrere Musik-LPs eingesungen von Thomas Piper, Alf-Puppen (die irgendwie nie so aussahen wie der Echte) und natürlich die Bücher zur Serie von Rainer Büttner umfasste, die bis heute bei mir im Keller in einem Regal ihren Platz haben.




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Kate
 "Lynn, ich habe Alfs Teller, bringst du bitte das andere raus."
Lynn
 "Ja"
Willie
"Das nenn ich aber nun wirklich eine reichliche Portion!
Kate
 "Seine neue Diät"
ALF
 "Ja, du kannst essen was immer du willst und so viel wie du willst."
Lynn
 "Und dabei verlierst du Gewicht?"
ALF
 „Nein, du?"

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Und was hat es nun mit der versprochenen Querverbindung zu den „Simpsons“ auf sich? 

Nun: Eine ganze Reihe der Autoren wie Al Jean und Mike Reiss, Steve Pepoon und Bob Bendetson prägten später die ersten Staffeln der „Simpsons“. Tatsächlich taucht ein berühmter Oneliner Homer Simpsons „Wie lautet die Nummer für 911?“ erstmals bereits Jahre vorher in ALF auf.


Links, Dan Castellaneta, die Original-Stimme von Homer Simpson
 Alf Clausen, zuständig für die Musik bei ALF, komponiert bis heute für „die Simpsons“. Sowohl Homer Simpsons Originalstimme Dan Castellaneta (In der Folge „Der Umweltschützer“) als auch die Original Miß Krabbappel, Marcia Wallace, absolvierten Gastauftritte in ALF, letztere sinnigerweise als Brians unsympathische Lehrerin. Auch Harry Shearer, der bei den „Simpsons“ als Stammsprecher Mr. Burns, Waylon Smithers, Principal Skinner, Ned Flanders, Reverend Lovejoy, Kent Brockman und Dr. Hibbert gibt, war in Folge 4 von ALF („Großer Mann, was nun?“) als Präsident zu hören.

Insgesamt weisen Cast und Crew zwischen beiden Serien laut imdb 32 Übereinstimmungen auf.

Das setzt sich bis in die deutschen Synchronfassung der „Simpsons“ fort. Wenige wissen noch, dass die ersten drei Staffeln gar nicht auf Pro 7, sondern ursprünglich beim ZDF liefen, Dialogbuch & Dialogregie: Siegfried Rabe. Und Rabe hatte auch die Idee den Sprecher des Trevor Ochmonek, Norbert Gastell, als Homer Simpson zu besetzen – ein Geniestreich!

Marcia Wallace in ALF.

Man kann also durchaus sagen dass mit ALF, durch dessen Autoren, ein Leuchtfeuer schamlos- subversiven Humors entzündet wurde, dass „die Simpsons“ und deren Epigonen bis heute weitertragen. Diese Serie öffnete in dieser Form zum ersten Mal eine Tür ins Subversive, Tabubrechende, Hintergründige, durch die dann „Die Simpsons“, „Scrubs“, „Malcolm in the Middle“ und zahllose andere gingen.

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Willy
"ALSO WO STECKT DER BURSCHE?!"
ALF
 "Wenn du zufällig von mir sprichst...?"
Kate
"Schatz wem willst du denn an den Kragen?!"
Willy
"IHM! WEM DENN WOHL SONST?-IHM! Er hat bei den Ochmonecks eingebrochen und Ihre Schubladen durchwühlt!"
ALF
"Ich habe nicht eingebrochen sondern mit einem Stemmeisen geöffnet!"

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Was geschah mit den Mitwirkenden nach ALF?


Nun, da hat das Leben so seine Geschichte geschrieben, einige davon ziemlich bizarr. Benji Gregory war nach eigenen Angaben erleichtert, als die Show eingestellt wurde, und beendete letztlich mit ihr seine Schauspiel-Laufbahn. Nach dem Ende von Alf und dem Abschluss der High School immatrikulierte er sich, nach einigen wenigen Sprecher-Jobs in den 90er Jahren, am Academy of Art College in San Francisco. Er konnte sein Studium komplett aus den gesparten ALF-Gagen finanzieren.

Er trat 2003 in die Navy ein und wurde dort Aerograph, musste die Armee aber 2005 aus gesundheitlichen Gründen wieder verlassen. 2006 heiratete er.





Andrea Elson spielte noch einige Episodenrollen in den Fernsehserien der 90iger, beendete aber Ende der 90iger ihre Karriere. 1993 heiratete sie Scott Hopper, den sie als Produktionsassistenten bei ALF kennengelernt hatte. Sie hat eine Tochter namens Claire und einen Sohn. Sie arbeitet heute als Yoga-Lehrerin in Kalifornien.



Anne Schedeen trat nach ALF nur noch ganze sechsmal im TV auf, bevor sie die Schauspielerei aufgab, hauptsächlich wegen ihrer Tochter Taylor die 1989 geboren worden war. Mit dem Vater, Schauspieler Scott Barrett, ist sie seit 1984 verheiratet. Bis in die 2000er Jahre hinein arbeitete Schedeen, die mit George Clooney befreundet ist, als gefragte Innenausstatterin und coachte Stand Up Comedians als Dozentin. Sie befindet sich jetzt im Ruhestand.




ALF’s deutsche Stimme Thomas Piper spricht heute nicht mehr über die Serie. Piper, der später auch Tony Danza als Tony Micelli im 90iger Jahre Sitcom-Klassiker „Wer ist hier der Boß“ sprach, ist bis heute überzeugt, dass ALF für seine Karriere schädlich war, weil er aufgrund der Stimme kaum mehr besetzt wurde. Er befindet sich heute im Ruhestand.

Michu Meszaros, der Mann im ALF Kostüm, ein gebürtiger Ungar, der, aufgrund seiner Körpergröße, in seinem Heimatland noch hatte erleben müssen, als Freak im Zirkus ausgestellt zu werden, blieb einer der gefragtesten kleinwüchsigen Künstler. Er starb am 12. Juni 2016 an den Folgen eines Schlaganfalls.


Max Wright wirkte weiterhin als vielgebuchter Nebendarsteller in einer großen Bandbreite von TV-Serien, Fernseh- und Kinofilmen. Er war in „Friends“ zu sehen (als Chef des Central Perk), „The Norm Show“ und der Stephen King Verfilmung „The Stand – das letzte Gefecht“ . Ebenso spielte der verheiratete Vater zweier Kinder, obschon er 1995 an Krebs erkrankt war, wieder am Broadway Theater. 1998 wurde er für „Ivanov“ als bester Nebendarsteller für den Tony Award und den Drama Desk Award nominiert, gewann jedoch nicht.



2000 erlitte er einen schweren Absturz. Das Schundblatt „The National Enquirer“ brachte einen zerstörerischen Artikel (basierend auf einem heimlich gedrehten Video), dessen Fotos Max Wright in einer Crack-Höhle zeigten, wo er offenbar auch einen Obdachlosen für Sex bezahlt haben soll. Der Artikel beendete seine TV-Karriere.


Dennoch kam er wieder auf die Füße, spielte wieder Theater – unter anderem in „Was ihr wollt“, „No Man’s Land“ und 2010 in „Ein Wintermärchen“ und „Der Kaufmann von Venedig“ für Shakespeare In The Park in New York.
2017 starb seine Ehefrau.

Seit mindestens Mai 2018 lebt er in Deutschland, in einer Beziehung mit einem deutschen Krankenpfleger. Fotos zufolge ist er jetzt – endlich – glücklich.


Max Wright (rechts) mit Partner


Und ALF selbst…..?


Enthüllung: Arbeitet ALF heimlich als Pin Up?


„Wir warten nur darauf zurückzukehren“ sagte Paul Fusco in einem Interview von 2016. „Er ist wahrscheinlich ein wenig verdorbener, ein bisschen wütender. Die Welt ist ein anderer Ort. Es ist seit 1990 vieles verrückter geworden. Wir brauchen ALF mehr denn je.“

Wie es aussieht, ist es jetzt soweit.

The time has come.