Der Titel dieses Blogs spielt natürlich auf das berühmte Magazin "Cahiers Du Cinema" (Notizen zum Kino) an, dessen Filmkritiker Francois Truffaut und Claude Chabrol später Regisseure und Wegbereiter eines neuen französischen Kinos wurden.
Dennoch ist dies kein arthouse Blog. Es ist ein Blog über die Liebe zum Film. Gute Filme. Und sehr schlechte. Egal woher sie stammen. Egal wie sie zu klassifizieren sind.

Freitag, 22. Februar 2019

OSCAR - SPECIAL 2019: 91 JAHRE ACADEMY AWARD




ALLE BISHERIGEN OSCAR - GEWINNER DER HAUPTKATEGORIEN



BESTER FILM (1927 -2017)




                                                     BESTE REGIE  (1927 -2017)




                                                     BESTER HAUPTDARSTELLER   (1927 -2017)





                                                      BESTE HAUPTDARSTELLERIN   (1927 -2017)





                                                      BESTER NEBENDARSTELLER  (1936 -2017)




                                                      BESTE NEBENDARSTELLERIN (1936 -2017)




                                                   BESTE KAMERA (1927 -2017)





                                                   BESTER FILM SONG  (1934 -2017)




                                                     BESTER AUSLANDSFILM  (1947 -2016)


Anmerkung: 
In diesem Clip fehlt noch der Preisträger von 2017 “Una mujer fantastica” von Sebastian Lelio aus CHILE



1929 war ein weltgeschichtlich besonderes Jahr. Der US-Präsident heißt Herbert Hoover, der Staat der Vatikanstadt wird mit Unterzeichnung der Lateranverträge gegründet, mit dem schwarzen Freitag im Oktober des Jahres beginnt die große Weltwirtschaftskrise, die Rezession; „Tim und Struppi“ haben ebenso wie „Popeye“ ihren ersten öffentlichen Auftritt, Martin Luther King jr. und Audrey Hepburn werden geboren, Al Capone verantwortet das „St. Valentines Massacre“ in Chicago, die ersten Sonnenbrillen der Welt werden zum Kauf angeboten, Revolverheld Wyatt Earp stirbt in seinem Bett; Charles Chaplin und Mary Pickford sind die berühmtesten Filmstars der Welt, und diese Welt tanzt Charleston und hört die Comedian Harmonists.

Der erste Oscar der je vergeben wurde - an
Darsteller  Emil Jannings
Auch in Deutschland war das Jahr bedeutend: Man befand sich gegen Ende der Weimarer Republik, in exakt jener Zeit die „Babylon Berlin“ so eindrücklich schildert: Der Reichskanzler heißt Hermann Müller von der SPD. Der erste Weltkrieg liegt 11 Jahre zurück, Hugo von Hoffmannsthal stirbt bei Wien; Das „Tempo“-Taschentuch wird patentiert, der „Völkische Beobachter“ erscheint zum ersten Mal, der erste deutsche Tonfilm („Die Nacht gehört uns“) hat Premiere, die Romane „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque und „Emil und die Detektive“ von Kästner feiern ihr Ersterscheinen, ebenso wie Alfred Döblins „Berlin Alexanderplatz“; Fritz lang steckt in den Dreharbeiten zu „M“. Im Herbst gewinnt Hitlers NSdAP die Landtagswahlen in Thüringen



Im Mai dieses Jahres findet ein anderes Ereignis statt, das, zunächst nahezu unbemerkt, seinerzeit noch in kleinem Rahmen, einen Schatten vorauswerfen sollte, der bis in unsere Zeit weist.

Am 16. Mai 1929 gibt man während einer geschlossenen Gesellschaft im Hollywood Roosevelt Hotel in Los Angeles ein Bankett für Filmschaffende. Während dieses Banketts erhalten 12 Personen, die vorher via Post von ihrem Gewinn informiert wurden, goldene Statuetten für besondere künstlerische Leistungen in den Filmjahren 1927 und 1928.

Es handelt sich um die erste reguläre Filmpreisverleihung der Welt, ausgerichtet von der 1927 eingerichteten „Academy Of Motion Picture Arts And Sciences“ der damals u.a. Douglas Fairbanks, Harold Lloyd, Mary Pickford, Cecil B. DeMille, Louis B. Mayer, die Warner Brothers und Charles Chaplin angehören.


Der erste Oscarpreisträger: Der deutsche Stummfilm-Star Emil Jannings, 1929 ausgezeichnet als "Bester Darsteller"
Später brillierte er in Marlene Dietrichs Durchbruch "Der blaue Engel" und spielte in den 40igern in NS-Filmen


Der Preis, der vergeben wurde, heißt Academy Award. Er sollte bald den berühmten Spitznamen „Oscar“ erhalten, für dessen Entstehung sowohl Merian C. Cooper, als auch Bette Davis, als auch der Designer Cedric Gibbons verantwortlich zeichnen wollen.

Hier ein Kurzbericht über die ersten Preisträger von 1929:



Die Idee eines Filmpreises ist revolutionär. Erstmals versucht man damit ein Korrektiv zu installieren, dass es lohnenswert erscheinen lässt, Filme nicht nur nach rein kommerziellen, sondern auch nach künstlerischen Gesichtspunkten zu produzieren, unter anderem auch, weil man nicht nur den Preis und damit Reputation gewinnt, sondern damit auch Aufmerksamkeit für die prämierte Arbeit – die davon wiederum an der Kinokasse wieder profitiert.


Vandalismus Marke Springfield: Don Ameches Oscar
als Bester Nebendarsteller, 1988 für "Cocoon"
Der Gedanke wird die Filmwelt revolutionieren und ihre künftige Form bestimmen.

Bei jener ersten Oscar- und Filmpreisverleihung der Welt waren 270 Personen anwesend, die Öffentlichkeit war ausgeschlossen (Erst ab 1930 wurde im Radio übertragen). Die Gewinner kannte man vorher. Die Verleihung selbst dauerte nur 15 Minuten.

Die Verleihung im Jahr 2018 dauerte über 4 Stunden, wurde in mehr als 225 Länder in allen 5 Kontinenten live übertragen und von mehreren hundert Millionen Zuschauern gesehen.


Mittlerweile ist die Oscar-Verleihung in ihrer (pop)-kulturellen Bedeutung so ikonisch, dass wir sogar eine genialische Parodie bei den „Simpsons“ erleben durften (Staffel 22, Folge 14):




Times have changed.

Und auch die Kategorien haben sich verändert und spiegelten über neun Jahrzehnte die Entwicklung des Mediums wieder.

Neue Kategorien wurden eingeführt (Bester Ton – seit 1930, Bestes Kostümdesign- seit 1948, Bester Filmsong seit 1934, Beste Spezialeffekte – 1939, Bester Auslandsfilm – seit 1947), wenn die Filmgeschichte sie notwendig machte; mit Aufkommen des Farbfilms wurden die Kategorien Kamera, Kostümdesign und Produktionsdesign je doppelt in Schwarzweiß und Farbe vergeben (bis 1966). Andere Kategorien wurden komplett abgeschafft, darunter z.B:

  • Bester jugendlicher Darsteller
  • Beste Zwischentitel
  • Beste Tanzregie
  • Beste Regieassistenz
  • Beste Filmmusik (Musical oder Komödie) – existiert technisch noch, aber nicht genug Bewerber seit 1985
  • Bester künstlerischer Film
  • Beste Original Story





Auch 2019 gab es, zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder, die Entscheidung der Academy eine neue Kategorie einzuführen, nämlich „Bester populärer Film“. Also mit anderen Worten eine Kategorie die sicherstellen sollte, dass ein amerikanisches Til-Schweiger-Pendant oder der neueste Roland Emmerich Film einen Goldjungen erwerben können. 
Gute Nachricht: Die Entscheidung der Academy wurde nach massiven Protesten der einzelnen Gilden sechs Tage später nochmal aufgeschoben. Der Wert dieser Kategorie solle nochmals geprüft werden.

Weiterhin schlug die Academy als Änderung bei der diesjährigen Verleihung am 25. Januar vor, dass , aus Gründen der Zeitersparnis,nur zwei der in der Kategorie „Bester Filmsong“ nominierten Arbeiten live dargeboten werden sollten, nämlich die zuvor festgelegten Songs „Shallow“ aus dem Remake von „A Star is Born“ und „All the Stars“ aus „Black Panther“. Dies führte zu massiven Protesten der Gilde der Filmkomponisten und der betroffenen Musiker. Die Academy revidierte auch diese Entscheidung – zähneknirschend. Alle 5 nominierten Songs werden also live zu hören sein.

Noch am 11. Februar kam ein weiterer Kürzungsvorschlag. Die Academy kündigte an, die Preise in vier Kategorien nun lediglich nur noch in der Werbepause (!) zu vergeben, nämlich die für Beste Kamera, Bester Kurzfilm, Bester Schnitt und Bestes Make Up & Hairstyling. Die Preisübergaben sollten aber im Anschluss streambar sein. Dagegen gab es ebenfalls öffentlichen Protest, auch aus der Branche. Eine Reihe renommierter Filmemacher, darunter Guillermo del Toro, Martin Scorsese, Quentin Tarantino, Damien Chazelle, Spike Lee und Alfonso Cuaron, wandte sich öffentlich gegen den Vorschlag und publizierte ein Statement, in dem sie gegen die Respektlosigkeit gegenüber diesen Kategorien und Künstlern scharf protestierte:


Vier Tage später revidierte die Academy auch diese Entscheidung – alle 24 Kategorien werden demnach live im TV zu sehen sein.




Zu einem Skandal kam es als am 4. Dezember 2018 der Moderator, somit Gastgeber des Abends, annonciert wurde: Der Schauspieler und Komiker Kevin Hart. 

 Hart sagte der Presse:

„For years I have been asked if I would ever host the Oscars and my answer was always the same... I said that it would be the opportunity of a lifetime for me as a comedian and that it will happen when it's supposed to. I am so happy to say that the day has finally come for me to host the Oscars. I am blown away simply because this has been a goal on my list for a long time.... To be able to join the legendary list of hosts that have graced that stage is unbelievable.”

Doch praktisch unmittelbar nach der Bekanntgabe wurde Hart von der eigenen Vergangenheit eingeholt. Eine Dekade alte, authentische, Tweets tauchten auf, in denen Hart extrem homophobe Äußerungen tätigte. In einem der Tweets bringt Hart zum Ausdruck, dass sein Sohn homosexuell `werden´ könnte, sei seine größte Angst. Wenn er ihn je erwischen würde, wie er mit dem Puppenhaus seiner Schwester spiele, würde er es über seinem Kopf zerschlagen und rufen „Hör auf, das ist schwul“. Andere Tweets gingen noch weiter. Der öffentliche Aufschrei, jemand mit solchen Ansichten dürfe nicht die Verleihung moderieren, war verständlicherweise groß:


Als Folge des Shit-Storms trat Kevin hart am 6.12.2018 als erster Moderator in der Geschichte der Oscarverleihung (!) wieder von seinem Amt zurück. 
Andere Kollegen wie Neil Patrick Harris, Ellen De Generes und Jimmy Kimmel wurden als Ersatz angefragt, lehnten jedoch dankend ab.

Am 9. Januar 2018 gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt, dass die Verleihung im Jahr 2019 OHNE moderierenden Gastgeber stattfinden werde – zum ersten und einzigen Mal seit 1989.

Mit einer gewissen Wehmut denkt man da zurück an die großen Openings der klassischen Ära, mit legendären Gastgebern, wie zum Beispiel diese Eröffnung von 1964 mit keinem Geringeren als dem großen Jack Lemmon als Host. Es war die historische Oscar-Nacht in der mit Sidney Poitier erstmals ein Afroamerikaner den Oscar als Bester Hauptdarsteller gewann – für „Lilien auf dem Felde“:




Allerdings verdichten sich Gerüchte, wonach – möglicherweise – Whoopi Goldberg, als Präsentatorin ohnehin mitwirkend, als Überraschungs-Host auftreten könnte:

https://www.theguardian.com/film/2019/feb/20/oscars-2019-theories-circulate-that-whoopi-goldberg-is-secret-host

Ob dem tatsächlich so ist werden wir wohl erst in der Nacht vom 24. Auf den 25. Februar 2019 erfahren.



Bereits im November 2018 waren die Ehrenoscars beim Governors Ball der Academy feierlich vergeben worden.

Und zwar an die afro-amerikanische Schauspieler-Legende Cicely Tyson….


LAUDATIO VON AVA DUVERNAY :




                                                         PREIS AN CICELY TYSON:




… den legendären Filmkomponisten Lalo Schiffrin („Mission Impossible“, „Cool Hand Luke“)…


LAUDATIO VON CLINT EASTWOOD :




PREIS AN LALO SCHIFFRIN :



… den Publizisten Marvin Levy…


LAUDATIO VON TOM HANKS :



PREIS AN MARVIN LEVY :



…. und der Irving G. Thalberg Award ging an Steven Spielbergs langjährige Kollaborateure, die Produzenten Frank Marshall und Kathleen Kennedy, die übrigens miteinander verheiratet sind. Kennedy ist somit die ERSTE FRAU die den Thalberg Award, den Ehrenoscar für Produzenten, erhalten hat:


LAUDATIO VON STEVEN SPIELBERG :




PREIS AN KATHLEEN KENNEDY & FRANK MARSHALL :




Einige der Filme die der jungverstorbene Irving G. Thalberg (er wurde keine 40 Jahre alt), eine Entdeckung von MGM
Chef Louis B. Mayer, produziert hat. Der Thalberg- Award wurde nach ihm benannt.

Wesentlich interessanter als die zugegebenermaßen vielen und relevanten Kontroversen im Vorfeld der Zeremonie, deren Widerhall sehr deutlich die Zeichen der Entwicklung und Veränderung trägt, sind die Filme und künstlerischen Leistungen um die sich in der Oscar-Nacht alles drehen wird. Denn auch hierbei gibt es Überraschungen.




Werfen wir zunächst einen Blick auf die acht Filme, die in der Kategorie BESTER FILM DES JAHRES nominiert sind. Das Feld wird angeführt, mit je 10 Nominierungen, von zwei hochambitionierten Autorenfilmen. Alfonso Cuarons („Gravity“) poetischer Kindheitserinnerung „Roma“ und Giorgios Lanthimos‘ bissig-frechem Historiendrama „The Favourite“.

„Roma“ ist der erste nicht englischsprachige Film (mexikanisch mit Untertiteln), noch dazu in schwarzweiß, der eine so hohe Zahl an Nominierungen erringt – der Rekord lag zuvor bei 7 Nominierungen für Roberto Benignis „La Vita e bella“(1998) bzw. 6 Nominierungen – für Wolfgang Petersens „Das Boot“ (1981), wobei letzterer, in der deutschen Filmhistorie ohne Beispiel, auch in den Sparten Regie und Drehbuch nominiert gewesen war.

„The Favourite“ wiederum ist ein Independent Film, irgendwo anzusiedeln zwischen „Gefährliche Liebschaften“ und „Barry Lyndon“ aber mit dem galligen Witz eines Tom-Stoppard - Stücks. Wie „Roma“ erhielt er mehrere Kritiker- und Festivalpreise.

„A Star is Born“ ist die - überraschend gut gelungene – dritte Neuverfilmung der komplexen und romatischen Aufsteiger-Saga „What Price Hollywood“, diesmal unter der Regie von Bradley Cooper, zugleich Hauptdarsteller & Co-Drehbuchautor, und einer sehr überzeugenden Lady Gaga in der weiblichen Hauptrolle. Der Stoff war erstmals 1937 mit Janet Gaynor und Fredric March verfilmt worden, nochmals 1957 mit Judy Garland und James Mason (unter der Regie von George Cukor), ein drittes Mal 1976 mit Barbra Streisand und Kris Kristofferson. Am 24.2. steht die vierte Version vor der Oscar-Jury – mit 8 Nominierungen.

„Vice“ von Adam McKay, erzählt die Biographie des früheren rechtslastigen US-Vizepräsidenten Dick Cheney (nicht zu erkennen: Christian Bale), aus der Bush Administration, als satirisches Kabinettstück (siehe allein die Doppeldeutigkeit des Titels „vice“ = „Vize“, aber eben auch „Laster“), das mit subtil-kabarettistischen Mitteln politische Aufklärung leistet: Eine verlogene rechtskonservative politische Kaste wird entlarvt. 8 Nominierungen.

Mit „Black Panther“ schafft es, zum ersten Mal überhaupt, die anspruchsvolle Verfilmung eines Superhelden-Comics in die Königskategorie, noch dazu eine, die einen ursprünglich klischeebehafteten schwarzen Superhelden triumphal zu einer beeindruckenden Kulturikone umdeutet. 7 Nominierungen.

Spike Lee’s „Blackkklansman“ (die drei K’s sind Absicht) erzählt in Form einer rasiermesserscharfen Satire eine fast unglaubliche wahre Geschichte – nämlich die eines schwarzen Polizisten der in den 70er Jahren auf grandiose Weise den Ku-Klux Klan unterwanderte. 6 Nominierungen.

„Green Book“, ein Überraschungserfolg, der es spät auf die Liste schaffte, erzählt ebenfalls eine wahre Geschichte – die des schwarzen Jahrhunderpianisten Don Shirley und seines weißen Fahrers, auf Konzertreise durch den rassistischen Süden der 60iger Jahre – als Balanceakt zwischen schlagfertigem Buddy Movie und Tragikomödie von aktueller Bedeutung. 5 Nominierungen.

„Bohemian Rhapsody“ wiederum stellt ein klassisches Biopic über das Leben Freddie Mercurys dar und war an der Kinokasse wie bei Kritikern gleichermaßen erfolgreich – auch wenn Regisseur Bryan Singer gefeuert und ersetzt worden war, nachdem er Hauptdarsteller Rami Male mit Gegenständen beworfen hatte. 5 Nominierungen.


Willem Dafoe als Van Gogh in "At Eternitys Gate"
Aber es handelt sich nicht nur um eine Preisverleihung mit künstlerisch hochinteressanten Filmen, sondern darüber hinaus auch um eine Oscar-Nacht der möglichen Wiedergutmachungen. Selten zuvor waren so viele Künstler auf einmal nominiert, die von der Academy seit Jahren, trotz Nominierungen, übergegangen wurden/werden und schon ewig für einen Preis fällig sind: Schauspiel-Titan Willem Dafoe (Bester Hauptdarsteller); Ausnahmeschauspielerin Glenn Close, sonst meist im Schatten ihrer Freundin Meryl Streep (Beste Hauptdarstellerin); die stets exquisite, aber stets nur nominierte Amy Adams (Beste Nebendarstellerin); Paul Schrader, Autor von „Taxi Driver“, „Raging Bull“ und „Die letzte Versuchung Christi“ (Bestes Originaldrehbuch); Spike Lee, der schon 1992 für „Macolm X.“ hätte nominiert werden und gewinnen müssen und nun seine erste (!) Regienominierung errungen hat.

Da ist also so Einiges an Spannung drin. Werfen wir an dieser Stelle einen Blick („endlich“ wird der geneigte Leser denken) auf das komplette Feld der Oscarnominierungen 2019. Ich werde jeweils einen Tipp abgeben wer gewinnen wird, und, in ehrendem Gedenken an Siskel & Ebert’s „If we picked the winners“, auch diejenigen, die ICH auszeichnen würde.

Detail-Infos zu allen Filmen und Nominierten findet man natürlich unter: https://oscar.go.com/


E voilá, der Vorhang wird gelüftet …..



BESTER FILM

Black Panther – Produktion: Kevin Feige    

BlackkKlansman – Produktion: Sean McKittrick, Jason Blum, Raymond Mansfield, Jordan Peele und Spike Lee   

Bohemian Rhapsody – Produktion: Graham King  

The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite) – Produktion: Ceci Dempsey, Ed Guiney, Giorgos Lanthimos und Lee Magiday  

Green Book – Eine besondere Freundschaft (Green Book) – Produktion: Jim Burke, Charles B. Wessler, Brian Currie, Peter Farrelly und Nick Vallelonga  

Roma – Produktion: Gabriela Rodriguez und Alfonso Cuarón   

A Star Is Born – Produktion: Bill Gerber, Bradley Cooper und Lynette Howell Taylor https://www.youtube.com/watch?v=nSbzyEJ8X9E

Vice – Der zweite Mann (Vice) – Produktion: Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Adam McKay und Kevin J. Messick   


Wird gewinnen: GREEN BOOK.  Sollte gewinnen: BLACKKKLANSMAN




BESTE REGIE

Alfonso Cuarón – Roma

Giorgos Lanthimos – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Spike Lee – BlacKkKlansman

Adam McKay – Vice – Der zweite Mann (Vice)

Paweł Pawlikowski – Cold War – Der Breitengrad der Liebe (Zimna wojna) https://www.youtube.com/watch?v=7J-rRBEjTys


Wird gewinnen: ALFONSO CUARON.  Sollte gewinnen: SPIKE LEE




BESTER HAUPTDARSTELLER:

Christian Bale – Vice – Der zweite Mann (Vice)

Bradley Cooper – A Star Is Born

Willem Dafoe – At Eternity’s Gate    https://www.youtube.com/watch?v=T77PDm3e1iE

Rami Malek – Bohemian Rhapsody

Viggo Mortensen – Green Book – Eine besondere Freundschaft (Green Book)


Wird gewinnen: RAMI MALEK.  Sollte gewinnen: WILLEM DAFOE




BESTE HAUPTDARSTELLERIN:

Yalitza Aparicio – Roma

Glenn Close – Die Frau des Nobelpreisträgers (The Wife)
 https://www.youtube.com/watch?v=d81IM0loH7o

Olivia Colman – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Lady Gaga – A Star Is Born

Melissa McCarthy – Can You Ever Forgive Me? 


Wird gewinnen: GLENN CLOSE. Sollte gewinnen: GLENN CLOSE




BESTER NEBENDARSTELLER

Mahershala Ali – Green Book – Eine besondere Freundschaft (Green Book)

Adam Driver – BlacKkKlansman

Sam Elliott – A Star Is Born

Richard E. Grant – Can You Ever Forgive Me?

Sam Rockwell – Vice – Der zweite Mann (Vice)


Wird gewinnen: MAHERSHALA ALI. Sollte gewinnen: MAHERSHALA ALI




BESTE NBENDARSTELLERIN


Amy Adams – Vice – Der zweite Mann (Vice)
Marina de Tavira – Roma

Regina King – If Beale Street Could Talk
https://www.youtube.com/watch?v=CQXSforT_qQ

Emma Stone – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Rachel Weisz – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)


Wird gewinnen:   REGINA KING. Sollte gewinnen: AMY ADAMS


*

BESTES ADAPTIERTES DREHBUCH

Ethan und Joel Coen – The Ballad of Buster Scruggs 
https://www.youtube.com/watch?v=_2PyxzSH1HM

Charlie Wachtel, David Rabinowitz, Kevin Willmott und Spike Lee – BlacKkKlansman

Nicole Holofcener und Jeff Whitty – Can You Ever Forgive Me?

Barry Jenkins – If Beale Street Could Talk

Eric Roth, Bradley Cooper und Will Fetters – A Star Is Born


Wird  gewinnen:  BLACKKKLANSMAN. Sollte gewinnen: BLACKKKLANSMAN


*


BESTES ORIGINAL-DREHBUCH

Deborah Davis und Tony McNamara – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Paul Schrader – First Reformed    https://www.youtube.com/watch?v=hCF5Y8dQpR4 

Nick Vallelonga, Brian Currie und Peter Farrelly – Green Book – Eine besondere Freundschaft (Green Book)

Alfonso Cuarón – Roma

Adam McKay – Vice – Der zweite Mann (Vice)


Wird  gewinnen:  THE FAVOURITE. Sollte gewinnen: THE FAVOURITE


*


BESTE KAMERA


Łukasz Żal – Cold War – Der Breitengrad der Liebe (Zimna wojna)

Robbie Ryan – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)
Caleb Deschanel – Werk ohne Autor     https://www.youtube.com/watch?v=vfUK_adu26g

Alfonso Cuarón – Roma

Matthew Libatique – A Star Is Born


Wird gewinnen: THE FAVOURITE. Sollte gewinnen: THE FAVOURITE


*


BESTES SZENENBILD


Hannah Beachler und Jay Hart – Black Panther

Fiona Crombie und Alice Felton – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Nathan Crowley und Kathy Lucas – Aufbruch zum Mond (First Man) https://www.youtube.com/watch?v=PSoRx87OO6k

John Myhre und Gordon Sim – Mary Poppins’ Rückkehr (Mary Poppins Returns) https://www.youtube.com/watch?v=-3jsfXDZLIY

Eugenio Caballero und Bárbara Enríquez – Roma


Wird gewinnen: THE FAVOURITE. Sollte gewinnen: MARY POPPINS' RÜCKKEHR


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BESTES KOSTÜMDESIGN

Mary Zophres – The Ballad of Buster Scruggs

Ruth E. Carter – Black Panther

Sandy Powell – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Sandy Powell – Mary Poppins’ Rückkehr (Mary Poppins Returns)

Alexandra Byrne – Maria Stuart, Königin von Schottland (Mary Queen of Scots) https://www.youtube.com/watch?v=T5l8cvuo7IA


Wird gewinnen: THE FAVOURITE. Sollte gewinnen: THE FAVOURITE.


*


BESTE FILMMUSIK

Ludwig Göransson – Black Panther  https://www.youtube.com/watch?v=U0BTGEIZsrk

Terence Blanchard – BlacKkKlansman https://www.youtube.com/watch?v=nMSaMQtg6Qw

Nicholas Britell – If Beale Street Could Talk https://www.youtube.com/watch?v=6t9K1ofXaWI

Alexandre Desplat – Isle of Dogs – Ataris Reise (Isle of Dogs) 
https://www.youtube.com/watch?v=lG35hHVKFXY

Marc Shaiman – Mary Poppins’ Rückkehr (Mary Poppins Returns) 


Wird gewinnen:  IF BEALE STREET COULD TALK. Sollte gewinnen: BLACKKKLANSMAN.


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BESTER FILMSONG


“All the Stars” aus Black Panther – Musik: Mark Spears, Kendrick Lamar und Anthony Tiffith; Text: Kendrick Lamar, Anthony Tiffith und Solana Rowe     

“I’ll Fight” aus RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit (RBG) – Musik und Text: Diane Warren

“The Place Where Lost Things Go” aus Mary Poppins’ Rückkehr (Mary Poppins Returns) – Musik: Marc Shaiman; Text: Scott Wittman und Marc Shaiman  

“Shallow” aus A Star Is Born – Musik und Text: Lady Gaga, Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt   

“When A Cowboy Trades His Spurs For Wings” aus The Ballad of Buster Scruggs – Musik und Text: David Rawlings und Gillian Welch  


Wird gewinnen: SHALLOW. Sollte gewinnen: I'LL FIGHT.


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BESTES MAKE UP UND BESTE FRISUREN


Göran Lundström und Pamela Goldammer – Border 
https://www.youtube.com/watch?v=QMs28A1s1OA

Jenny Shircore, Marc Pilcher und Jessica Brooks – Maria Stuart, Königin von Schottland (Mary Queen of Scots) 

Greg Cannom, Kate Biscoe und Patricia DeHaney – Vice – Der zweite Mann (Vice)


Wird gewinnen: VICE. Sollte gewinnen: VICE.


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BESTER SCHNITT:


Barry Alexander Brown – BlacKkKlansman

John Ottman – Bohemian Rhapsody

Yorgos Mavropsaridis – The Favourite – Intrigen und Irrsinn (The Favourite)

Patrick J. Don Vito – Green Book – Eine besondere Freundschaft (Green Book)

Hank Corwin – Vice – Der zweite Mann (Vice)


Wird gewinnen: VICE. Sollte gewinnen: VICE.


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BESTER TON:

Steve Boeddeker, Brandon Proctor und Peter J. Devlin – Black Panther

Paul Massey, Tim Cavagin und John Casali – Bohemian Rhapsody

Jon Taylor, Frank A. Montaño, Ai-Ling Lee und Mary H. Ellis – Aufbruch zum Mond (First Man)

Skip Lievsay, Craig Henighan und José Antonio García – Roma

Tom Ozanich, Dean A. Zupancic, Jason Ruder und Steve A. Morrow – A Star Is Born



Wird gewinnen:  FIRST MAN. Sollte gewinnen: FIRST MAN.


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BESTER TONSCHNITT:


Benjamin A. Burtt und Steve Boeddeker – Black Panther

John Warhurst und Nina Hartstone – Bohemian Rhapsody

Ai-Ling Lee und Mildred Iatrou Morgan – Aufbruch zum Mond (First Man)

Ethan Van der Ryn und Erik Aadahl – A Quiet Place 
https://www.youtube.com/watch?v=WR7cc5t7tv8

Sergio Díaz und Skip Lievsay – Roma


Wird gewinnen: A QUIET PLACE. Sollte gewinnen: A QUIET PLACE.


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BESTE VISUELLE EFFEKTE:


Dan DeLeeuw, Kelly Port, Russell Earl und Daniel Sudick – Avengers: Infinity War https://www.youtube.com/watch?v=JQRn06QlXDw

Christopher Lawrence, Michael Eames, Theo Jones und Chris Corbould – Christopher Robin
https://www.youtube.com/watch?v=0URpDxIjZrQ

Paul Lambert, Ian Hunter, Tristan Myles und J.D. Schwalm – Aufbruch zum Mond (First Man)

Roger Guyett, Grady Cofer, Matthew E. Butler und Dave Shirk – Ready Player One https://www.youtube.com/watch?v=cSp1dM2Vj48

Rob Bredow, Patrick Tubach, Neal Scanlan und Dominic Tuohy – Solo: A Star Wars Story https://www.youtube.com/watch?v=u6ZePqbSy9Q



Wird gewinnen:  AVENGERS: INFINITY WAR. Sollte gewinnen: AVENGERS INFINITY WAR.


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BESTER ANIMATIONSFILM:


Chaos im Netz (Ralph Breaks the Internet) – Rich Moore, Phil Johnston und Clark Spencer https://www.youtube.com/watch?v=T73h5bmD8Dc

Isle of Dogs – Ataris Reise (Isle of Dogs) – Wes Anderson, Scott Rudin, Steven Rales und Jeremy Dawson 
https://www.youtube.com/watch?v=dt__kig8PVU

Mirai – Das Mädchen aus der Zukunft (Mirai no Mirai) – Mamoru Hosoda und Yuichiro Saito https://www.youtube.com/watch?v=6d-lsJZgmJs

Spider-Man: A New Universe (Spider-Man: Into the Spider-Verse) – Bob Persichetti, Peter Ramsey, Rodney Rothman, Phil Lord und Chris Miller 
https://www.youtube.com/watch?v=dsWw-hpD0Bw

Die Unglaublichen 2 (The Incredibles 2) – Brad Bird, John Walker und Nicole Paradis Grindle https://www.youtube.com/watch?v=i5qOzqD9Rms


Wird gewinnen: ISLE OF DOGS.  Sollte gewinnen: THE INCREDIBLES 2.


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BESTER ANIMIERTER KURZFILM


Animal Behaviour – Alison Snowden und David Fine  
https://www.youtube.com/watch?v=9OH0TIXMfRo

Bao – Domee Shi und Becky Neiman-Cobb 

Late Afternoon – Louise Bagnall und Nuria González Blanco 
https://www.youtube.com/watch?v=HmYiBLZg0L0

One Small Step – Andrew Chesworth und Bobby Pontillas  
https://www.youtube.com/watch?v=HoT7hGP-BoY

Weekends – Trevor Jimenez 
https://vimeo.com/234003945


Wird gewinnen: BAO. Sollte gewinnen: BAO.


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BESTER KURZFILM


Detainment – Vincent Lambe und Darren Mahon 
https://www.youtube.com/watch?v=8eKZTtJGsi8

Fauve – Jeremy Comte und Maria Gracia Turgeon 
https://vimeo.com/246704892

Marguerite – Marianne Farley und Marie-Hélène Panisset 
https://www.youtube.com/watch?v=6XB3bB7ktMI

Mother – Rodrigo Sorogoyen und María del Puy Alvarado 
https://www.youtube.com/watch?v=HHwIjmFT_Mk

Skin – Guy Nattiv und Jaime Ray Newman 


Wird gewinnen: MARGUERITE. Sollte gewinnen: MARGUERITE.


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BESTER DOKUMENTARFILM:


Free Solo – Elizabeth Chai Vasarhelyi, Jimmy Chin, Evan Hayes und Shannon Dill https://www.youtube.com/watch?v=S4F3JK7oHn0

Hale County This Morning, This Evening – RaMell Ross, Joslyn Barnes und Su Kim https://www.youtube.com/watch?v=DlOeSyl-zZk

Minding the Gap – Bing Liu und Diane Quon 
https://www.youtube.com/watch?v=n5Vm_Awe3bw

Of Fathers and Sons – Talal Derki, Ansgar Frerich, Eva Kemme und Tobias N. Siebert https://www.youtube.com/watch?v=zaow0_e9loE

RBG – Ein Leben für die Gerechtigkeit (RBG) – Betsy West und Julie Cohen https://www.youtube.com/watch?v=biIRlcQqmOc


Wird gewinnen: RBG. Sollte gewinnen: RBG

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BESTER DOKUMENTAR - KURZFILM


Black Sheep – Ed Perkins und Jonathan Chinn 
https://vimeo.com/309464898

Endspiel (End Game) – Rob Epstein und Jeffrey Friedman  
https://www.youtube.com/watch?v=SPJ2Sc3nS80

Lifeboat – Skye Fitzgerald und Bryn Mooser 
https://www.youtube.com/watch?v=n1FLP_9dhYs

A Night at The Garden – Marshall Curry 
https://www.youtube.com/watch?v=4MD16iUK4CQ

Period. End of Sentence. – Rayka Zehtabchi und Melissa Berton
Wird gewinnen: PERIOD.END OF SENTENCE. Sollte gewinnen:  LIFEBOAT.


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BESTER AUSLANDSFILM



Capernaum – Stadt der Hoffnung (Capharnaüm) – Libanon, Regie: Nadine Labaki https://www.youtube.com/watch?v=fPpJC29FFFs

Cold War – Der Breitengrad der Liebe (Zimna wojna) – Polen, Regie: Paweł Pawlikowski

Roma – Mexiko, Regie: Alfonso Cuarón

Shoplifters – Familienbande (Manbiki kazoku) – Japan, Regie: Hirokazu Koreeda https://www.youtube.com/watch?v=9382rwoMiRc

Werk ohne Autor – Deutschland, Regie: Florian Henckel von Donnersmarck


Wird gewinnen: ROMA. Sollte gewinnen: ROMA.


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Soweit meine Tipps, an dieser Stelle. Bei allem Oscar-Fieber sollte man natürlich auch eines nie vergessen: Es handelt sich lediglich um die Verleihung eines nationalen amerikanischen Fimpreises der, durch den Zufall der Geschichte, internationales Renommée erlangt hat - nicht mehr als das. Aber auch nicht weniger.

Wer selbst mit abstimmen möchte findet den offiziellen Bogen, den Oscar-Ballot, hier als Download:

https://drraa3ej68s2c.cloudfront.net/wp-content/uploads/2019/01/04065826/189e72f05e56d004e50ab289d45cb9a6e45ab835fbfd74550f48d196d45d3376.pdf?1550682949148

Darüber wie die Wetten auf die Gewinner aktuell stehen (vom Platzieren von Wetten rate ich dringlichst ab), kann man sich hier einen aktuellen Eindruck verschaffen: 

https://sports.bwin.com/en/sports/60/7816/betting/academy-awards#leagueIds=7816&sportId=60

Wer Genaueres über das Nominierungs- und Abstimmungsverfahren erfahren möchte, findet hier eine gute Erläuterung, etwa in der Mitte des Beitrags: