Der Titel dieses Blogs spielt natürlich auf das berühmte Magazin "Cahiers Du Cinema" (Notizen zum Kino) an, dessen Filmkritiker Francois Truffaut und Claude Chabrol später Regisseure und Wegbereiter eines neuen französischen Kinos wurden.
Dennoch ist dies kein arthouse Blog. Es ist ein Blog über die Liebe zum Film. Gute Filme. Und sehr schlechte. Egal woher sie stammen. Egal wie sie zu klassifizieren sind.

Sonntag, 10. April 2022

Der Graf von Monte Christo



„DER GRAF VON MONTE CHRISTO (1954)
MIT JEAN MARAIS
 (komplett, deutsch, beide Teile, restauriert)



Am 28. August 1844 publizierte der schwarze französische Schriftsteller Alexandre Dumas sr., im Magazin „Le Journal des débats“ die erste Folge seines Fortsetzungsromans „Der Graf von Monte Christo“, der später auch in Buchform publiziert wurde, und als vielleicht erster moderner Thriller Literaturgeschichte schrieb.
 


Es war auch der erste Roman der einen Justizirrtum zum Thema hatte.

Im selben Jahr hatte Dumas, der von Sklaven aus der Karibik abstammte, seinen Durchbruch mit „Die drei Musketiere“, später weitere Bestseller mit „Der Mann mit der eisernen Maske“, „Joseph Balsamo“ , „Die schwarze Tulpe“ und den beiden Musketier-Fortsetzungen.

Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet Dumas, der zu Lebzeiten von der Kritik verachtet wurde, als der begnadete Erzähler der er ist, mit seinem sensationell gesponnen Garn, alle literarisch angeseheneren Konkurrenten und die Jahrhunderte überdauert hat.
Der vor überraschenden Plot Twists strotzende Rachethriller „Der Graf von Monte Christo“, in dem Dumas die Fähigkeit zum Cliffhanger zur eigenen Kunstform entwickelt hat, ist ein echter Page-Turner den man, einmal angefangen, unmöglich mehr aus der Hand legen kann; allein wie Dumas pere die - in den meisten Adaptionen ausgesparte - Nebenhandlung der späteren unheimlichen Giftmordserie im Haus de Villefort ausrabeitet ist von ungeheurer Kunst der Spannungserzeugung.

Und der Roman wurde nie besser verfilmt als in der mitreißend-aufwendigen Farbverfilmung durch Robert Vernay aus dem Jahre 1954, die mit Jean Marais, der „Witwe“ von Jean Cocteau, einen idealen, Mantel- und-Degen-erprobten Heldendarsteller und zugleich vielschichtigem Charaktermimen in Personalunion als Protagonisten hat.




Die Handlung:
Der Junge Seemann, Kapitän Edmond Dantes (Marais) wird, von einer Seereise nach Elba zurückgekehrt, Opfer einer diabolischen Intrige.
Danglars, der neidische Zahlmeister des von ihm geführten Schiffes, der „Pharao“, Fernand Mondego, der in Dantes Verlobte Mercedes verliebt ist, und sein verschlagener Nachbar Caderousse, verbünden sich am Abend vor Dantes Hochzeit zu einem mörderischen Komplott. Sie zeigen Dantes mit einem gefälschten Brief als angeblichen napoleonischen Spion an, und bestechen den korrupten Untersuchungsrichter de Villefort.
 
Noch während der Hochzeit wird Dantes verhaftet, entführt und, ohne jeden Prozess auf das Felsengefängnis der berüchtigten Gefängnisinsel Chateau D’If verbracht.
Von dort, so heißt es, kehrt niemand zurück.



Dort vegetiert er 5 Jahre lang ohne jede Hoffnung und vergessen von der Welt in Kerkerhaft vor sich hin und versucht sogar sich zu Tode zu hungern, als ein anderer Gefangener sich mühselig zu seiner Zelle durchgräbt.

 


Dieser Gefangene, der alte Geistliche Abba Faria wird Dantes Mentor in der Haft, er schult ihn, bildet ihn aus und verrät ihm das geheime Versteck eines unermesslichen Schatzes auf der Insel Monte Christo.
 
Als der Abbe schließlich nach mehreren Monaten verstirbt, sieht Dantes seine Chance gekommen. Als Farias Leichnam in einen Sack eingenäht wird, öffnet er diesen heimlich, entnimmt den Körper des Freundes und schlüpft, mit einem Messer bewaffnet selbst hinein.


 
Die Wachen werfen den Leichensack von den Zinnen in die tosende See, wo es Dantes gelingt sich zu befreien – und so winkt ihm die einzigartige Möglichkeit zur epochalsten Rache die jemals ein Mensch ersonnen hat, der Rache des „Grafen von Monte Christo“…..

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