Der Titel dieses Blogs spielt natürlich auf das berühmte Magazin "Cahiers Du Cinema" (Notizen zum Kino) an, dessen Filmkritiker Francois Truffaut und Claude Chabrol später Regisseure und Wegbereiter eines neuen französischen Kinos wurden.
Dennoch ist dies kein arthouse Blog. Es ist ein Blog über die Liebe zum Film. Gute Filme. Und sehr schlechte. Egal woher sie stammen. Egal wie sie zu klassifizieren sind.

Montag, 17. Januar 2022

Sidney Poitier "A raising in the sun"

geb 20.2.1927 gest 6.1.2022

Zum Tode von Sidney Poitier:
A Raisin in The Sun (1961) 


A Raisin in The Sun (1961) - Meisterhaftes Ensembledrama mit Sidney Poitier komplett online!


Daniel Petrie verfilmte das bahnbrechende Bühnenstück 1961 fürs Kino. "Ein Fleck in der Sonne" (dt. Titel) von Lorraine Hansberry war das erste Theaterstück das je von einer schwarzen US - Dramatikerin verfasst worden war.

Es war das erste Stück eines schwarzen Autors überhaupt das am Broadway uraufgeführt wurde (unter der Regie des schwarzen Regisseurs Lloyd Richards), und das erste Broadwaystück mit einer, bis auf eine Rolle, ausschließlich dunkelhäutigen Besetzung.

Die Bühnenpremiere am 11. März 1959 mit einem absolut legendären Schauspielerensemble (Sidney Poitier, Claudia MacNeill, Ruby Dee, Diana Sands, Louis Gosset jr., Ivan Dixon und John Fiedler) das um die Einmaligkeit der Chance wußte, und buchstäblich um sein Leben spielte, geriet zur Sensation mit minutenlangen standing ovations und galt als theatergeschichtlicher Dammbruch der ein regelrechtes Erdbeben in der amerikanischen Theaterszene auslöste; das Stück erhielt den Pulitzerpreis und zahlreiche Tony Award Nominierungen.

Das Stück hatte vom 11. März 1959 bis zum 25. Juni 1960 530 Aufführungen am Broadway

In der Premierenkritik der New York Times vom 12.3.1959 (https://www.huntingtontheatre.org/.../review-of-the.../) heißt es:


"Mr. Poitier ist ein bemerkenswerter Schauspieler mit enormer Kraft, die er stets unter Kontrolle hat. In der Rolle des rastlosen Sohnes vermittelt er anschaulich den Tumult eines aufgeregten jungen Mannes. Er ist ebenso wortgewandt, wenn er nichts zu sagen hat, wie wenn er einen scharfen Satz zu sprechen hat. Er kann verschlungene Gedankengänge ebenso anschaulich darstellen wie Clownerie und Tanz."


In der Rolle der Matriarchin gibt Claudia McNeil eine heroische Darbietung. Obwohl die Figur einfach ist, verleiht Frau McNeil ihr einen edlen Geist. Diana Sands' amüsantes Porträt der überintellektualisierten Tochter, Ivan Dixons ruhiger, kluger Student aus Nigeria, Ruby Dees junge, problembeladene Ehefrau, Louis Gossetts hochmütiger Verehrer, John Fiedlers schüchterner weißer Mann, der scheinheilige Plattitüden spricht, bringen Abwechslung und Spannung in eine erstklassige Aufführung


Alle Krisen und komischen Szenen spielen sich im Bühnenbild von Ralph Alswang ab, das sowohl die Armut als auch den Geschmack der Familie darstellt. Wie das Stück ist auch das Bühnenbild ehrlich. Das ist Frau Hansberrys persönlicher Beitrag zu einer brisanten Situation, in der einfache Ehrlichkeit die schwierigste Sache der Welt ist. Und auch die Aufschlussreichste.


Die in Hollywood entstandene Kinoverfilmung basiert nicht nur auf einem Drehbuch von Hansberry selbst, sondern bietet die KOMPLETTE Theaterbesetzung auf, angeführt von Kinolegende Sidney Poitier der hier die künstlerisch stärkste Darstellerleistung in seiner an Höhepunkten nicht eben armen Karriere liefert, die ihr grandioses Ensemblespiel auch auf der Leinwand entfaltet:


Familie Younger, eine afro-amerikanische Familie, die in extrem beengten Verhältnissen mit fünf Personen (Mutter Lena , Tochter Beneatha, Sohn Walter & Schwiegertochter Ruth plus deren Sohn) im Süden Chicagos lebt, ohne große Hoffnung auf Veränderung, gerät in Aufruhr als Patriarchin Lena Younger einen 10.000,- $ Scheck von der Lebensversicherung ihres verstorbenen Mannes erhält.
Lena (Claudia MacNeill) hat klare Vorstellungen, was mit dem Geld passieren soll. Sie möchte ein kleines Haus kaufen und Tochter Beneatha (Diana Sands) - Alter Ego der Autorin - soll ihr Medizinstudium beenden können. Sohn Walter Lee (Sidney Poitier) allerdings möchte sich mit dem Geld selbständig machen. Bisher ist er als Chauffeur tätig. Lena ist jedoch gegen Walters Zukunftspläne.
Es kommt darüber zum Krach zwischen Mutter und Sohn..Die Konflikte innerhalb der Familie, die Träume, Hoffnungen und Wünsche, brechen offen hervor......


Die große Ruby Dee spielte Ruth Younger, die Ehefrau der Hauptfigur, Walter Lee Younger, gespielt von Sidney Poitier, und die Schwiegertochter der weiblichen Hauptfigur, der Familienmatriarchin Lena. Ruth ist eine Figur, die viel zu viel um die Ohren hat: ein überfülltes Haus, einen verkorksten Ehemann, einen kleinen Sohn, eine überhebliche Schwiegermutter, einen ermüdenden Job und eine ungewollte Schwangerschaft, ganz zu schweigen von der gemeinsamen Last, die Schwarze überall in einer gegen sie gerichteten Gesellschaft tragen. Mrs. Dee zeichnete das eindringliche Porträt einer jungen Frau, deren verzweifeltes Bemühen, unter Druck Anmut zu bewahren, sie nicht davor bewahrt, gelegentlich daran zu zerbrechen.

Auf der Leinwand so schrieb Edith Oliver in The New Yorker, war Ruby Dee noch beeindruckender als auf der Bühne. "Gibt es eine bessere junge Schauspielerin in Amerika, oder eine, die alles, was sie tut, so mühelos erscheinen lassen kann?" schrieb Mrs. Oliver


"This beautiful filmization of the groundbreaking play , with unforgettable acting by the outstanding cast, practically breathes history" LEONARD MALTIN

Am 3. April 2014 hatte eine Broadwayneuinszenierung mit Denzel Washington (als Walter) und Diahann Carroll (als Lena) Premiere.





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